Abhängigkeit von Microsoft

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Palandt
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Abhängigkeit von Microsoft

Beitrag von Palandt »

Es ist mal wieder Zeit, nachdem ich das Grundgerüst meines Progs - nicht zuletzt dank eurer und insbesondere Kiffis Mithilfe - fast fertig gestellt hab, etwas Tiefschürfendes in die Laberecke zu schreiben.

Was mich schon seit jeher - in negativem Sinne - beeindruckt, ist die Fähigkeit Bill Gates' die Leute von seinen Produkten hochgradig abhängig zu machen.

Schaut euch Word an, ich selbst hab damit meine Seminararbeit geschrieben und festgestellt, dass das Prog nach 30 Seiten begonnen hat, aus rational nicht nachvollziehbaren Gründen, Fussnoten zu verschieben. Ich hab dann mal ein Word-Profi-Forum durchforstet und musste da dann den lapidaren Hinweis lesen, dass dies wohl gelegentlich nach Überschreitung einer bestimmten Seitenzahl vorkomme und es aus diesem Grund ratsam sei, alles zu kopieren um es dann in eine neue Datei einzufügen.

Das hat bei mir tatsächlich geholfen, doch es kann ja wohl nicht sein, dass selbst Fachleute nicht die Ursache, sondern lediglich die Folgenbekämpfung benennen können. Das zeugt doch klar davon, dass das Prog in dieser Hinsicht einen Bug hat. Aber Word ist bis heute nicht nur in Studentenkreisen, sondern beinahe überall wo es nicht um professionelles DTP geht (da wird dann mit Indesign oder Quark Express gearbeitet) immernoch - leider - das führende Programm.

Und ich hatte zwar auch schon bei meiner Recherche nach der Lösung meines Fussnotenproblems von Alternativen gehört (Open Office), muss aber eingestehen, dass ich unter Zeitdruck nicht den Mut hatte, das Ganze auszuprobieren.

Und da liegt meines Erachtens die Krux: MS schafft es u.a. dadurch, dass es Raubkopierer kaum verfolgt (keine Angst, meine Version, und das ärgert mich beinahe, war eine, die bei Kauf des PCs dabei war) und dass es Verträge mit PC-Herstellern abschließt, die dieses Prog als zusätzliches Feature mit anbieten dürfen. Folglich werden die Produkte, die ja nicht alle schlecht sind (!!!), versteht mich nicht falsch, so unters Volk gebracht.

Aber während andere Programme oftmals darauf bedacht sind, möglichst formatoffen daherzukommen, verengt MS - meines Erachtens nach bewusst - den Kreis der kompatiblen Formate auf ein gerade noch marktverträgliches Minimum.

Das Gleiche hab ich bei Visual Basic festgestellt. Alles, aber auch alles - zumindest bei VB6 - ist der Prämisse untergeordnet, alle Komponenten wie bspw. die Steuerelemente (ADO, RTF-Feld) so zu gestalten, dass eine problemlose Konvertierung in andere Sprache erschwert wird. Bei der Datenbankanbindung sorgt das Access-Format dafür, beim RTF-Feld ist es die Fähigkeit Wordgrafiken zu integrieren - etwas das in PB nur mit Comate und der Integrierung des VB-Feldes über eben dieses Programmes realisierbar ist.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
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Thorium
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Re: Abhängigkeit von Microsoft

Beitrag von Thorium »

Palandt hat geschrieben: Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Kurz und kapp: Ja
Bleibt nicht mehr viel dazu zu sagen. Du hast vollkommen recht. Das abhängig machen der Kunden von seinen Produkten war von Anfang an Bill Gates Erfolgsrezept und das ist es bei so ziemlich allen großen Firmen. Kundenbindung nennt man das glaube ich.
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Palandt
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Beitrag von Palandt »

Ich finde aber, die Kundenbindung geht dann etwas zu weit, wenn sie dazu führt, dass Leute - wie im Fall von Word - quasie dazu "gezwungen" werden, Programme zu nutzen, die fehlerhaft sind - bewirb dich mal auf irgendeine Stelle, die mit Textverarbeitung zu tun hat und gib in deiner Bewerbung an, dass du keine Ahnung von Word hast.... Ich glaub, das heisst wiederum Ausnutzen der Monopolstellung....

Aber zum Glück hab selbst ich alter Bauernschädel mittlerweile begriffen, dass es sich lohnt Alternativen anzuschauen, das Problem ist nur, dass - insbesondere beim Betriebssystem - dies nur dann möglich ist, wenn man entweder bereit ist, darauf zu warten, bis das jeweilige Programm auf dem eigenen System erscheint (meist wesentlich später) oder dass man eben mit beiden Systemen arbeitet. Eine völlige Abkopplung wird's wohl nie geben. Ich fände das ja auch völlig in Ordnung, wenn MS immer die besseren Produkte herstellen würde, man kann ja einen Porsche auch schlecht mit einem Skoda vergleichen, aber das ist ja nicht immer so.
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dllfreak2001
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Beitrag von dllfreak2001 »

Natürlich!

Ist aber bei anderen Firmen nicht viel anders.

Adobe hat sein Flash und Apple kommt mit Quicktime und dem hauseigenen DRM daher.

Allerdings ärger ich mich prinzipiell darüber, dass sich Word und MS Office dermaßen eingebürgert hat. In dem Fall wäre aber deine Ausarbeitung durch Bearbeitung mit OpenOffice auch nicht wirklich besser geworden. Dadurch das Ms seine Formate immer verschlossen hält gelingt es keinem anderen Programm diese Dateien in dem Umfang korrekt darzustellen. Insbesondere bei Arbeiten die durch mehrere Hände gehen muss man auf Word und Co. zurückgreifen, weil sonst das Layout nicht stimmt.

Aber ich ärgere mich auch sehr oft wieso Word dermaßen schei** programmiert wurde, es ist bugverseucht bis ins letzte Ende und bricht reproduzierbar bei aufwändigen Grafiken und Layouts zusammen. Sogar dahingehend, dass die Datei zerstört wird.

OpenOffice in der Hinsicht stabiler, das bei einem Absturz nur selten die Datei sowie das Backup unwiederherstellbar zerstört wird und es geht sauberer mit aufwändigen Grafiken und Layouts um.
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ts-soft
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Beitrag von ts-soft »

Vor vielen Jahren, als Word nicht die Nummer 1 wahr, wurden noch Filter
entwickelt, damit man in Word auch andere Formate importieren kann, aber
mit dem unbegründeten Erfolg von Word wurde dies "marktpolitisch" einfach
weggelassen. Leider sind sogar Alternativ-Lösungen, gezwungen das
Doc-Format zu unterstützen, damit sie überhaupt einen Verbreitungsgrad
erreichen :( (werden oftmals auch nur auf Kompatibilität zu MS-Office getestet)
Ändern kann der einzelne leider nicht viel, aber ich nutze seit Jahren, zumindest Privat,
OpenOffice, ist wesentlich stabiler und bietet alle Funktionen und noch
welche die drüber hinaus gehen.

MS hat seinen Markt eben voll im Griff, und das mit vielen unzulänglichen
Produkten (Betriebssysteme von MS sind mehr oder weniger das einzige,
was mir von MS zusagt)
PureBasic 5.73 LTS | SpiderBasic 2.30 | Windows 10 Pro (x64) | Linux Mint 20.1 (x64)
Nutella hat nur sehr wenig Vitamine. Deswegen muss man davon relativ viel essen.
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Palandt
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Beitrag von Palandt »

Erst mal ein Kompliment, hier findet man immer schnell gute Diskutanten, die auch vernünftige Argumente auf Tasche haben!

Was Open Office angeht: Gut, dass mich dllfreak2001 da aufgeklärt hat, ich dachte man könne von Word mit geringem Aufwand - den ich seinerzeit allerdings scheute - in Open Office konvertieren; das scheint ja nicht so zu sein. Das beruhigt mich dergestalt, dass ich mich jetzt nicht mehr so ärgen muss, dass ich das damals nicht gemacht hab, es wär also ohnehin schlecht gegangen.

Zu TS-Soft: Eins kannst du dir sicher sein, falls ich nochmal etwas Längeres schreiben muss, da nehm ich auch Open Office, Word hab ich abgehakt.

Aber bei den Betriebssystemen hör ich immer - hab leider so gut wie keine Ahnung davon -, dass Linux sicherer sein solle.

Ich hab nur Windows drauf, deswegen kann ich es nicht beurteilen. Hab mir aber oft die Frage gestellt, ob ich vielleicht mal nen Blick auf Linux werfen sollte. Meinst du bzw. ihr, es lohnt sich? Welches sind da denn die Vor- und Nachteile?
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Beitrag von cxAlex »

Ich hab früher auch immer Open Office benutzt und war damit immer sehr zufrieden. Jetzt /* Bitte steinigt mich nicht */ benutze ich Office 2007 und das gefällt mir besser. Ich persönlich finde die Bedienung sehr intuitiv, viiiel intuitiver als z.B. Open Office. Aber wir werden ja sehen was OO 3 bringt, man weis ja nie.

Zur 'Kundenbindung' von MS möchte ich nur hinzufügen das das Office Packet ja noch eines der harmloseren Produkte ist. Sieh dir nur mal den MediaPlayer oder den IE an der auf jeden System vorinstalliert ist. Von der EU wurde MS schon zu mehreren 100 Millionen Dollar Strafe verurteilt weil sie Produkte wie den FF oder OpenOffice ABSICHTLICH benachteiligen. Als Folge daraus gibt es meines Wissens nach jetzt auch Windows-Installationen ohne IE und MediaPlayer.

Zum Betriebssystem: Ich hab hier in ner VM ReactOs laufen, sieh dir das mal an.
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Palandt
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Beitrag von Palandt »

Ja, da haste Recht cxAlex, nur beim I-Explorer und beim Media Player da erwachsen dir bei Benutzung von Konkurrenzprodukten so gut wie kaum Nachteile, selbst dann nicht, wenn du - wie ein Freund von mir - Webdesigner bist.

Anders dagegen bei Word oder gar Windows. Bei Word kann ich nur aus Erfahrung sprechen, dass alle Materialien von der Uni bei uns entweder im PDF-Format (ok, Adobe lässt grüßen) oder im DOC - Format sind, ein anderes Format gibt es nicht. Und ich glaube, wenn ich beispielsweise kein Windows auf der Kiste hätte, dann könnte ich nichtmal Sachen von der Unisite //EDIT: korrigiere, von Seiten, über die ich von der Uni aus Zugang habe, wie Beck-Online - downloaden, ich denke, das sind mal hochkarätigere Probleme.

Und meine Freundin, die hat Kauffrau für Bürokommunikation gelernt, die nutzen bei ihr auf der Arbeit nichts anderes als Word, wenn du da keine Peilung hast, dann kannste den Job an den Nagel hängen oder du kriegst ihn erst gar nicht und das finde ich skandalös.
Zuletzt geändert von Palandt am 10.10.2008 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
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ts-soft
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Beitrag von ts-soft »

cxAlex hat geschrieben:Ich hab früher auch immer Open Office benutzt und war damit immer sehr zufrieden. Jetzt /* Bitte steinigt mich nicht */ benutze ich Office 2007 und das gefällt mir besser. Ich persönlich finde die Bedienung sehr intuitiv, viiiel intuitiver als z.B. Open Office. Aber wir werden ja sehen was OO 3 bringt, man weis ja nie.
Ich hab noch nichtmal speichern unter gefunden :lol: , schreckliche, unbedienbare Toolbar Entspricht nicht den von MS selbst vorgegebenen standards
cxAlex hat geschrieben:
Zur 'Kundenbindung' von MS möchte ich nur hinzufügen das das Office Packet ja noch eines der harmloseren Produkte ist. Sieh dir nur mal den MediaPlayer oder den IE an der auf jeden System vorinstalliert ist. Von der EU wurde MS schon zu mehreren 100 Millionen Dollar Strafe verurteilt weil sie Produkte wie den FF oder OpenOffice ABSICHTLICH benachteiligen. Als Folge daraus gibt es meines Wissens nach jetzt auch Windows-Installationen ohne IE und MediaPlayer.

Zum Betriebssystem: Ich hab hier in ner VM ReactOs laufen, sieh dir das mal an.
Ohne MediaPlayer ist korrekt, ohne IE IMHO nicht.
Denn IE kann man aber "deinstallieren", als Konsequenz zu den Klagen.
Dabei werden aber nur die Verknüpfungen gelöscht, sowie die iexplore.exe erhält ein Hidden-Flag :lol:

Daran sieht man auch, für wie Intelligent MS die meisten seiner Benutzer einschätzt :mrgreen:
PureBasic 5.73 LTS | SpiderBasic 2.30 | Windows 10 Pro (x64) | Linux Mint 20.1 (x64)
Nutella hat nur sehr wenig Vitamine. Deswegen muss man davon relativ viel essen.
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rolaf
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Beitrag von rolaf »

ts-soft hat geschrieben:Daran sieht man auch, für wie Intelligent MS die meisten seiner Benutzer einschätzt :mrgreen:
Vielleicht liegt auch daran, das der IE so ins Betriebssystem eingebettet ist, das dieses völlig ohne IE nicht mehr läuft. :wink:

Und mal ehrlich, der MediaPlayer ist ja wenigstens noch brauchbar, warum sollte man also eine Version ohne diesen kaufen. Ist also nur "alibihalber" entfernt - ist wie mit IlseBillse - keiner willse. :mrgreen:
Zuletzt geändert von rolaf am 10.10.2008 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
:::: WIN 10 :: PB 5.73 :: (x64) ::::
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