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Verfasst: 06.08.2009 16:42
von ZeHa
Naja aber es gibt auch Medien bzw. Technik, die schon viel aelter ist, und trotzdem gibt es immer noch genug, die sich dafuer interessieren und damit neues schaffen. Zum Beispiel Filme, die gibt's nun schon seit 'nem Jahrhundert oder so, trotzdem sterben die Filmemacher nicht weg, es gibt sogar heute noch viel mehr, die Filme machen. Und Musik gibt's noch viel laenger, aber obwohl man heute CDs und MP3s hat (Deine "Vereinfachung" also, also etwa das, was Du mit "Knopf und Essen in den Mund" meinst), gibt es noch genuegend Leute, die Musik machen, obwohl sie quasi rund um die Uhr davon umgeben sind.

Das schliesst doch nix aus. Es gibt heute sicherlich auch viel mehr Computerfreaks als vor 30 Jahren. Nur das Verhaeltnis zu den "Nicht-Freaks-aber-trotzdem-PC-Besitzer" ist natuerlich stark veraendert worden, aber was macht das schon, es muss wie gesagt doch nicht jeder alles machen.

Man braucht auch keinen Rennwagen zuhause, nein, aber ein eigenes Auto hat heute schon jeder 18jaehrige. Und einige haben 2 oder mehr Autos. Muss aber nun jeder auch wissen, wie der Motor funktioniert? Es gibt sogar viele, die wissen nichtmal, wo man das Oel nachfuellt oder wie man den Scheibenwischer wechselt. Trotzdem wird es noch weiterhin genuegend Leute geben, die sich dafuer interessieren, und diese nehmen dann auch die "Herausforderung" an.

Deine Zukunftsvision klingt halt so, als ob es in 20 Jahren keine Programmierer mehr geben wird, nur weil man dazu das Programmieren erlernen muss. Und Abhilfe schafft nur eine fuer Kinder optimierte Icon-Klick-Oberflaeche.

Das heisst, wenn es kein FisherPrice-Kfz-Mechaniker-Set gibt, dann haben wir in 20 Jahren niemand mehr, der Dein Auto repariert?

Es ist ja schoen, wenn Du sowas entwickeln willst, und Du darfst es auch gerne tun, da hat keiner was dagegen, aber solche Threads erstellst Du schon seit 3-4 Jahren, und verbreitest immer die Stimmung als waere das unglaublich wichtig fuer die IT-Zukunft, aber wenn es so wichtig ist, dann fang doch einfach mal an. Dass Du hier im Forum kaum bis keine Leute finden wirst, die mitmachen wollen, muesstest Du inzwischen ja gemerkt haben. Das muss nicht an der Idee liegen, das kann auch an den Leuten liegen, aber es ist nunmal so. Also fang selbst damit an. Es gibt ja auch GameMaker und Multimedia Fusion, das hat auch irgendwann jemand programmiert, also gibt es Leute, die an solche Systeme glauben und Bock haben, sowas zu programmieren.

Verfasst: 06.08.2009 17:05
von cxAlex
Alles Quatsch. Körperliche Ausbildung fehlt den heutigen Kindern!

Akrobatik, Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit, Reaktionsvermögen, Maximalkraft, Kraftausdauer, Maximalkraftausdauer DAS! sollten die Kinder trainieren und nicht stundenlang vor dem PC hocken und immer fe... dicker werden.


*SCNR War viel zu ernst mein Tag heute, musste auch mal meine Meinung sagen :mrgreen: *

Gruß, Alex

Verfasst: 06.08.2009 17:54
von Vermilion
Programmieren ist auch nur eine Form der Kreativität. Eine, die den meisten wohl weniger liegt als z.B. Blockflöte zu spielen.

Verfasst: 06.08.2009 18:30
von Xaby
@ZeHa

wieso nur so negativ?

Ich hab ja die letzten Jahre nicht nur rumgesessen,
aber allein mahlen die Mühlen eben etwas langsamer als mit einem
20 Mann starken Programmierteam im Hintergrund und einem größeren Budget (oder Baguette :D )

will nix versprechen, aber so etwas ist ja in Arbeit. Und deshalb eben auch
diese Umfrage. Was würde man bei Google suchen, wenn man sich dafür
interessiert.

Es geht nicht drum, dass ich alle dazu bringen will, sich dafür zu interessieren.

Nur mir ging es so, dass ich erst nach langer Zeit die richtigen Stellen im
Internet gefunden hatte, wo schon fast der Wille oder die Ideen weg
wieder waren.

Es geht eben drum, die Leute zu unterstützen, die so etwas gern machen wollen.

Mehr nicht :roll: :allright:

Verfasst: 06.08.2009 22:18
von kswb73
Für alle die der Text zu lang ist, lesen sich einfach das Fazit durch.

Nunja mit programmieren ist das so eine Sache. Es ist nicht wie Bilder malen. Das kann man schon als kleines Kind. Mann nimmt einen Stift, zieht ein paar Striche und schon hat man ein Bild. Zu mehr kommt es aber bei vielen nicht.
Ich weiß noch wie ich mir früher ein PureBasic-Tutorial ausgedruckt habe und darin stundenlang vertieft war. Ich hab mir sogar mal die wichtigsten Befehle ausgedruckt, um sie auswendig zu lernen. Doch all das erst nach dem dritten Anflauf. Wieviele Menschen heute noch dazu bereit so viel Zeit zu investieren. In jungen jahren vielleicht noch, wenn man aber älter wird und in der Schule alles an 1-2 Tagen lernen kann (muss). Da hat kaum einer dann noch Lust sich zuhause Stunden mit Programmiern auseinanderzusetzen.
Ich habe selbst reichlich Erfahrung gemacht, wie schwer es für Anfänger ist, all das zu Begreifen. Für "normale" Menschen läuft eine Spielfigur von A nach B. Für Programmierer stecken da komplexe mathematische Berechnungen hinter (Wegsuche, Animiationen usw.). Für den der jetzt aufeinmal nicht mehr sagen kann "Du hast gewonnen wenn du das Ziel erreicht hast", sondern "if sqr( pow(PlayerX-GoalX,2) + pow(PlayerY-GoalY,2) <30 : win=1" sagen muss, für den ist das eine extreme Umstellung.
Ein weiter Grund ist sicher auch das viele sich nichtmehr so wirklich für das interessieren, was hinter dem Bildschirm abläuft. Spiele installieren kann soziemlich jeder (auch wenn es Leute gibt die das nicht können). Doch wenn es heißt ein Programm was in eine ZIP-Archiv gepackt ist zu starten, scheitern die schon die ersten. Man kann die ZIP-Datei zwar mit dem Explorere öffnen, doch kaum ein Programm nutzt Routinen zum laden von ZIP-gepackten Dateien, wenn diese im Normalfall als Roh-Dateien vorliegen. (Diesen Fall hab ich selbst mal erlebt).
Doch Programmieren schadet auf keinen Fall, egal ob man nun Spiele oder Programme programmiert. Wer sich täglich mit komplexen Systemen auseinandersetzt, wird festellen das sie irgendwann einen garnicht mal mehr so schwer erscheinen. In der Schule hatten wir mal die Aufgabe ein kleines Spiel in OpenOfficeCalc nachzubauen. Nach zwei Unterrichtsstunden hatte ich es geschafft, die meisten nichtmal nach 4.

Zum Punkto "nicht genügend programmiern in der Schule"
In der Schule lernt man vieles, aber nur Oberflächig. Wer meint das er die Zellteilung perfekt beherrscht, wenn er weiß, wass da passiert der irrt sich. Selbst heute zerbrechen sich Forscher über Vererbung den Kopf. Vorraussetzung das eine Klasse programmieren lernen kann, ist natürlich das es der Lehrer kann.
Beispiel Hamstersymulator. Der Hamstersymulator ist eine an Java angelehnte Programmiersprache zum Programmiern lernen. Man steuert einen Hamster mit den Befehlen vor(), gib(), nimm(), linksUm() und ein paar weiteren. Dann kriegt man verschiedenen Aufgaben die der Hamster erfüllen muss. Nachdem wir dann Proceduren und if-Abfragen gelernt hatte (von Variabeln keine Spur), begannen wir dann mit TurboPascal, wo wir dann noch bekanntschaft mit Schleifen und Variabeln (keinen Strings) machten. Später sollten wir dann für den Tag der offenen Tür verschieden Projekte mit den Hamster vorbereiten. Zuhause hatte ich mich dann in die mitgelieferten Beispiele vertieft. Am Tag der offenen Tür, stellte meine Lehrerin das fest, das man mit den Hamstersymulator doch mehr machen konnte als nur fresssüchtige bzw. magersüchtige Hamster zu programmieren. Ich überraschte sie mit zwei (wir wussten gerade mal das das irgendwie möglich war) Hamster die sich ein Wettrennen in einem Laberint lieferten und zum Schluss ihre Zeit anzeigten.
Um all das zu lernen was in den kleinen Programm vorkam hätten wir die ganze Unterichtseinheit gebraucht (wohlgemerkt wie haben noch mit TurboPascal angefang). Hätten wir noch TurboPascal richtig lernen wollen (API, Bibliotheken, Strings, Fenster usw.) und beherschen hätten wir mehr als ein Schuljahr gebraucht. Programmieren ist eben ein großes Feld

Fazit:
In den jungen Jahren sind Kinder sicherlich lernbegeistert genug sich für Programmiersprachen zu interessieren, jedoch ist das Programmiern zumteil mit sehr anspruchsvolle Mathematik verbunden. Bei älteren Menschen ist häufig nicht mehr die Motivation für ein Hobby so viel zu lernen (Wer beruflich Programmieren will macht eine Ausbildulng). Man müssste ein Mittelmaß finden zwischen jung und alt.
In Schulen kann man schwer Programmieren lehren, da weder die Zeit und noch die Fachkräfte dazu zur Verfügung stehen.
Ich kann Xaby also verstehen wenn er programmieren vereinfachen will oder mehr marketing fürs programmieren machen will. Den es scheiter wirklich daran das die einfachen und leicht zu erlerneden Programmiersprachen wie z. B. PureBasic einfach nicht so bekannt sind. Nahezu jede Programmiersprache nutzt diese grausamen ";" nach jedem Befehl, nur damit man einen Befehl auf mehreren Zeilen schreiben kann. Und auch unser "if else endif" sieht bei vielen wie "if (){}else{}" aus. Für Anfänger einfach grauenvoll.

Verfasst: 06.08.2009 22:38
von ZeHa
Xaby hat geschrieben:@ZeHa

wieso nur so negativ?
Wo bin ich bitte negativ?!
Ist nicht eher Deine düstere Zukunftsvision, daß uns die Programmierer wegsterben, negativ? Wenn ich sage, daß das nicht so sein wird, dann bin ich doch eher positiv...

Verfasst: 06.08.2009 23:07
von Kaeru Gaman
Über Zukunftsvisionen oder auch nicht, Medienrevolution und das Geschriebene Wort
hab ich heute einen ausgezeichneten Artikel in der GEO gelesen.
http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_magazin/61305.html

zu Gutenbergs Zeiten haben sich die Leute auch drüber gestritten,
ob Bücher ein Segen oder ein Fluch sind,
und beide Extreme haben sich als Fehleinschätzungen erwiesen.

Verfasst: 07.08.2009 08:10
von Vermilion
Zu den "jungen Jahren": Vielleicht ist auch ein Faktor, dass sich die Computernutzer damals schon um einiges mehr bemühen mussten, die Software überhaupt zum Laufen zu bringen. Heutzutage muss man ja nur noch 3x mal klicken und kann loslegen.

Verfasst: 07.08.2009 11:00
von Kaeru Gaman
guter Punkt!

wenn du per Hand deine config.sys und autoexec.bat umstricken musst,
weil du 4KB zu wenig Lo-Mem für Frontier hast,
setzt du dich zwangsweise mit "programmierung" auseinander.

Verfasst: 07.08.2009 11:30
von ZeHa
Das ist schon richtig, aber auch damals gab es schon Spielkonsolen, wo man nichtmal den Soundblaster konfigurieren musste, geschweige denn das Spiel ueberhaupt zu installieren. Einfach reinstecken und los geht's. Und trotzdem gibt es von diesen Leuten sicherlich genuegend, die sich spaeter fuer Programmierung interessiert haben ;)

Ich sehe das eben eher im Gesamtverhaeltnis. Heute hat jeder Haushalt ein bis mehrere PCs, aber die meisten dieser Nutzer wollen halt nur ins Internet gehen. Vor 15-20 Jahren hatten nur diejenigen einen PC, die auch richtig damit gearbeitet haben, egal ob mit nun Excel oder mit Programmierung. Die absolute Zahl dieser Menschen ist sicherlich auch stark gestiegen, nur ist sie im Verhaeltnis zu den Internet-Surfern eben kleiner geworden, logisch.