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Verfasst: 05.12.2006 23:02
von Ligatur
Der Hauptgrund werden diese Spiele ganz sicher nicht sein. Aber als ein Auslöser unter mehreren, der vielleicht die letzte Grenze fallen lässt könnten sie schon in Frage kommen. Das davon so viele nicht wissen wollen mag daran liegen, das nichts Schuld sein kann was nicht Schuld sein darf da man diese Spiele selber spielt.
Der Vergleich mit anderen Spielen, der ja hier so oft kam hinkt gewaltig.
Es stimmt, Auch bei Mario wird geschossen, selbst bei Schach geht es letztendlich um Krieg ebenso wie bei den verwandten Strategiespielen.
Die große Unterschiede sind aber:
- Bei Mario & Co schießt man auf irgendwelche Phantasiegestalten, nicht auf virtuelle Menschen
- Es geht bei keinen der Spiele primär um Gewalt, bei Mario steht Geschicklichkeit im Vordergrund, bei Strategiespielen wie der Name schon sagt die Strategie, Die Gewalt ist eigendlich nur Mittel zum Zweck, bei den Killerspielen ist sie der Zweck.
- Da die Gewalt in diesen Spielen nur auf einer abstrakteren Ebene stattfindet ist sie viel schwerer auf das reale Leben übertragbar.

Verfasst: 05.12.2006 23:10
von Kaeru Gaman
@Ligatur

ich muss dir entschieden widersprechen.

ich selber spiele keine solchen spiele, sie interessieren mich nicht.

hingegen kenne ich sehr genau die frustration, die man empfinden kann,
wenn man ein multiplayer spiel verliert.
oder auch gegen die KI, ist egal. im game zu verlieren kann extrem frustrierend sein,
und einen stinkewütend machen, und sowas könnte ein zusätzlicher auslöser sein.

im gegensatz zu den meisten habe ich nicht die geringsten schwierigkeiten damit,
mir vorzustellen, jemanden zu töten.
ich weiß, welche gefühle dazugehören, ich weiß, welche nicht dazugehören.
und eine virtuelle realität wo ein bisschen rumgeballert wird, ist fast
ebenso abstrakt wie ein super-mario, sie bietet an sich nichts von den
emotinalem umfeld, das zum richtigen töten gehört.
aber frustration und jahrelanges erleiden gehört dazu.
und das wird nur durchs umfeld zur verfügung gestellt, durch gewisse erlebnisse.

jemand, der andere töten will, und sich mit den gedanken füllt,
braucht keine spezielle oberfläche, um sich dieses vorzustellen.
er kann sich das mit CS vorstellen, aber er kann es sich auch in
einem dunklen zimmer mit nem vodka in der hand vorstellen.

Verfasst: 06.12.2006 08:05
von #NULL
wenn man eine ursache bei solchen spielen finden möchte, ist diese wohl eher passiver natur. der vodka in der hand trifft das ganz gut, finde ich. wenn jemand mit leeren händen in einem leeren zimmer steht, wird er/sie sich vermutlich recht schnell unwohl fühlen. warum? weil dann frustration, ärger, angst ect frei hochkommen kann, was eigentlich ein heilender prozess wäre. aber es gibt keine leeren räume, und dafür wird auch genau deshalb gesorgt. ob man unwohlsein runterspült oder beiseite ballert, ist egal. man kann sich jedenfalls gut dabei zusammenziehen und sich selber vergessen. die ursachen im leben bleiben bestehen, die zerissenheit wächst, und vielleicht knallt es dann irgendwann.
unsetre kultur ist nicht voller unterhaltung, weil wir so scharf auf gute laune sind, sondern weil wir es sonst nicht aushalten. ohne drogen würde diese gesellschaft (heilend) zusammenbrechen.

wahrscheinlich meinen jetzt einige, dass ich übertreibe. aber wieviele von euch könnten es auch nur eine woche ohne essen aushalten? die schwierigkeit darin hat absolut nichts mit physischer notwendigkeit zu tun, sondern mit emotionalen löchern, die nicht mehr gestopft werden und die damit anfangen zu sprechen.

wenn junge leute keinen bock haben den asphaltierten weg zu gehen den man ihnen zeigt, dann sagt man ihnen, dass sie schon noch dahinter kommen werden. aber niemand begreift, dass sie versuchen genau dort hervorzukommen, wo alle so zufrieden mit alldem sind, mit dem man sich nicht zufrieden geben sollte.

Verfasst: 06.12.2006 08:32
von ZeHa
Man muß es auch so sehen: Amokläufe sind momentan einfach "in", wenn man es mal so ausdrücken darf. Würden die Medien nicht in einem so großen Maße drauf reagieren, hätte der Typ vielleicht was anderes gewählt. Aber da er ja auf sich aufmerksam machen wollte, hat er sich eben (mehr oder weniger bewußt) für einen Amoklauf entschieden.

Verfasst: 06.12.2006 11:40
von Ligatur
@#NULL

Genau das ist es, was ich sagte, der Eigendliche Grund für einen Amocklauf o.Ä. werden Killerspiele nie sein, aber sie können als Katalysator wirken, der die Reaktion beschleunigt (oder erst auslöst). Das die Politik diese Mißbraucht, um von eigenen Versagen abzulenken steht auf einen anderen Blatt.
#NULL hat geschrieben:wenn junge leute keinen bock haben den asphaltierten weg zu gehen den man ihnen zeigt, dann sagt man ihnen, dass sie schon noch dahinter kommen werden. aber niemand begreift, dass sie versuchen genau dort hervorzukommen, wo alle so zufrieden mit alldem sind, mit dem man sich nicht zufrieden geben sollte.
Das Problem dabei ist, wenn diese jungen Leute Erwachsen werden werden sie selber zu denen, die mit allem so zufrieden sind, wie es ist, das sieht man auch in der Politik (z.B. Joschka Fischer). Außerdem ändert man an der Situation ganz bestimmt nichts, wenn man in Killerspielen auf virtuellen Menschen schießt sondern eher dadurch, das man aktiv Widerstand leistet, das läuft in anderen Ländern wie Frankreich schon etwas besser (wenn auch nicht immer auf die richtige Weise).

Viele Beiträge hier erinnern aber auch an das Verhalten der Politiker, z. B. darauf zu Verweisen, das Amocklauf einfach In ist um Killerspiele weitestmöglich reinzuwaschen ist irgendwie recht ähnlich der Aussage, Killerspiele sind die eigendliche Ursache.

Verfasst: 06.12.2006 12:01
von Karl
Bei allem was ihr so vorschlagt - ihr habt nur eine Vermutung, die ihr nicht beweisen könnt. Alles was unbewiesen ist, ist nicht akzeptabel.

@NTQ: Wenn du an der Quelle sitzt, mach mal´n statistischen Test. Sortiere eine Stichprobe von Amokläufern nach CS-Spieler und Nicht-CS-Spieler aus. Dann vielleicht noch weitere Merkmale. Dann wirst du ja sehen, ob es überhaupt einen Zusammenhang gibt. Dann der Gegentest: Wie viele von CS-Spielern waren Amokläufer bzw. könnten Amokläufer werden.

Amoklauf ist i. d. R. eine Spontantat (so war es jedenfalls früher). Sie wurde nicht geplant, sondern in einer Art Gefühlsausbruch begangen. Das auf die Sozialisierung zu schieben ist das eine (Unterdrückte gab es immer und wird es immer geben). Allerdings ist zu berücksichtigen, dass verschiedene Leute schon mal in Gedanken jemanden hätten erwürgen können. Wie viele führen es tatsächlich aus? Tatsächlich könnte man den Amoklauf als eine Art Aufschrei oder Aufbegehren sehen. Das Dumme ist wie gesagt, dass Amoklauf unplanmäßig und eigentlich willkürlich ist.

Hingegen bei den jetzt begangenen Taten es sich mehr um Rache handeln dürfte. Wahrscheinlich wird gerade ein Neusprechlexikon angelegt, um mit Hilfe von Umbenennung die Leute zu verwirren. Amoklauf kommt natürlich in einer Kampagne gegen Killerspielhersteller natürlich besser. Rache setzt Planung voraus und eben dies wird den CS-Spielern wohl nicht zugetraut.

Gruß Karl

Verfasst: 06.12.2006 12:05
von Karl
#NULL hat geschrieben:wenn jemand mit leeren händen in einem leeren zimmer steht, wird er/sie sich vermutlich recht schnell unwohl fühlen. warum? weil dann frustration, ärger, angst ect frei hochkommen kann, was eigentlich ein heilender prozess wäre. aber es gibt keine leeren räume..
Genau so einen Raum gibt es in meiner Vorstellung "White Room" - nichts als weiße Wände und in der Mitte ein Stuhl (mein persönliches Ruhezentrum). :allright:

Verfasst: 06.12.2006 12:20
von Creature
Karl hat geschrieben: Amoklauf ist i. d. R. eine Spontantat (so war es jedenfalls früher). Sie wurde nicht geplant, sondern in einer Art Gefühlsausbruch begangen.
Gruß Karl
sehr gut, Karl :allright:

ein amoklauf war es defacto nicht!
der typ hat überlegt und kaltblütig gehandelt.
meiner meinung nach ein "natural born killer" LOL...aber so seh ich das.

...und nochmal zu den killerspielen:
ich halte es durchaus für möglich, dass durch diese spiele agressionen auch abgebaut werden können.
auf keinen fall werden mörder durch sie produziert...

Verfasst: 06.12.2006 12:27
von Kaeru Gaman
Karl hat geschrieben:Genau so einen Raum gibt es in meiner Vorstellung "White Room" - nichts als weiße Wände und in der Mitte ein Stuhl (mein persönliches Ruhezentrum). :allright:
:allright:
...bildhafte vorstellung ist das A und O der Meditation.

auch etwas an dem es mangelt in unserer gesellschaft - mentaler ausgleich.

wer entspannungstechniken gut genug beherrscht (und auch anwendet),
ist weder amok- noch rache-anfällig, egal wie sehr man ihn provoziert.

Polizei fahndet nach möglicherweise bewaffnetem Schüler

Verfasst: 06.12.2006 15:20
von Lukaso
*schnauf*

ich konnte es kaum glauben als ich heute morgen in die schule kam. ich seh ein paar polizisten am eingang ... ich dachte: drogenkontrolle. naja damit war nix, drinnen angelangt totale karantähne. Um die 100 polizisten überall im gebäude, an jeder ecke mit mp5s.

Am besten ihr ließt selbst: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 86,00.html

Da denkt man sich immer ... huch man war weit weg von den amokläufen und ist in sicherheit und jetzt direkt vor der nase. Ist zwar nix passiert aber super arbeit der polizei, vorsicht ist besser als nachsicht :|

bei mir ist gerade nen seelischer konflikt entstanden, muss es selber lansam verarbeiten :|

ansonsten kommt einiges in den nachrichten, die klasse die gerade mathe macht im erdgeschoss, das ist meine und einer davon bin ich 8)

lukas