>>Danilo: Wenn die Autobahn freigegeben ist,
>>dann heißt das nicht das man maximal 100 fahren
>>darf.
Minimal 250 ?
>>Danilo: Wo willst Du die Grenze setzen? Bei 150?
>>Bei 180? Bei 210?
Nein...beim Verstand !
Ich fahre ein paar mal im Jahr nach Ungarn. Dabei muss
ich durch Österreich fahren. Österreich hat schon seit
Jahren eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen
bei 130 Km/h eingeführt.
"Ohhhh...eine Einschränkung !". "Ein Eingriff in meine
Persönlichkeitsentfaltung !"...ist die Reaktion der
notorischen Raser (vorwiegend natürlich die jüngere,
noch unerfahrenere Generation von Autofahrer. Eine
Begrenzung von 3 auf 2 Ofenrohrähnliche Auspuffrohre
würde vermutlich ebenfalls diesen Unmut hervorrufen.
Zum Glück gibt es hinsichtlich der
OhrenzudröhnundGehirnwäsche-Soundanlagen noch keine
gesetzlichen Auflagen. Oder doch ?)
Also wie gesagt: 130 in Österreich. Tempomat auf 135
eingestellt und treiben lassen, relaxen, Landschaft
geniessen. Und...welche Überaschung !...der
Bordrechner zeigt nach 3 Stunden Fahrt tatsächlich so
um die 125 Km/h Durchschnittsgeschwindigkeit an.
In Ungarn angekommen ist es aus mit Piano. Hier gibt
es keine Autobahnen (ausgenommen die A1 nach
Budapest), nur Landstrassen. Limit 80 Km/h. Ich fahre
um die 80. Aber trotzdem: alle Sinne voll bei der
Sache. Schluss mit Lustig. Hier herrscht Anarchie, das
Gesetz des stärkeren (Autos). Kamikaze-Überholmanöver
das einem beim Anblick das Herz stehenbleibt. Nichts
für schwache Nerven; wer bremst, hat (das Leben,
zumindest aber die Ehre) verloren.
Zwischen Trabis, Skodas, Ladas, Dacias, Polski-Fiats
fahren BMWs, Daimler, Porsche usw. von den besser
betuchten. Leider können die Einheimischen nach einem
West-Auto Kauf nicht gleichzeitig auch den Verstand
zur Sachgerechten und vernünftigen Umgangsweise mit
dem Auto erwerben. Das Ergebnis: Rücksichtslose,
unverantwortliche Fahrweise.
Nach der erholsamen Fahrt zurück durch Österreich und
500m(!) hinter der Grenze in Deutschland, schlägt
einem sofort wieder eine Welle der fahrerischen
Aggresionen wie eine Hand ins Gesicht. Unfassbar
dieses Phänomän. Unmittelbar nach der Grenze wollen
viele gleich den anderen zeigen, dass ihr Auto auch
schneller als die 130 in Österreich fahren kann. Na
ja, wer's beweisen muss hat's nötig.
Nichtsdestotrotz will ich hier nicht das Unschuldslamm
spielen. Auch ich habe gerne mal das leise zischen des
Aussenspiegels im Ohr. Komme aber nach erreichen der
Abregelung relativ schnell wieder von meinem Kick
runter. Soll heissen: Mein Verantwortungsgefühl ist
stärker als die Geschwindigkeitsdroge
Die für manche auf den ersten Blick nicht so
überraschende Erkenntnis, dass wer ständig 135 km/h
fährt, auch im Durchschnitt (wie ich oben geschrieben
habe) tatsächlich auf ca.125 Km/h kommt, überrascht
MICH widerum nicht. Es ist mir klar, dass ein Raser
für die physikalischen Gesetze kein Gefühl hat, weil
er ständig unter Strom steht und unruhig ist.
Baustellen, dichter Verkehr, Geschwindigkeitsbegrenzung
... das zehrt am Durchschnitt gravierend.
Ein Beispiel für die math.Analphabeten:
Um einen Durchschnitt von 130 Km/h nach einer 3-minütigen
Baustellendurchfahrt mit 60 Km/h zu erreichen, muss
anschliessend mindestens für 3 Minuten mit 200 Km/h
fahren. Nicht durchführbar.
Ich habe es schon ausprobiert. Nicht nur einmal. Z.B. von
Arnheim (Holland) nach München. Vorgabe: So schnell wie
möglich, aber unter Einhaltung der
Strassenverkehrsordnung. Bordrechner Reset. Tank voll.
Subjektiv hatte ich den Eindruck, ständig mit der
Abregelung zu kämpfen. Wo freie Fahrt war, war das
Gaspedal am Anschlag. Die (sich zwischenzeitlich schon
absehende) Überaschung: Durchnittsgeschwindigkeit: 138
Km/h ! Durchschnittsverbrauch: gut 13 l/100Km.
Fahre ich die gleiche Strecke oder ähnliche mit Tempomat
130 Km/h, komme ich auf 118 Km/h Durchschnitt. 20 Km/h
weniger. Für diese magere Differenz soll ich Kopf und
Kragen riskieren ? Nein, Danke !
Das gleiche was ich oben für die Ungarn (stellvertretend
vermutlich für ganz Ost-Europa) gesagt habe, gilt im
grossen und ganzen auch für die Ex-DDRler. Die Menschen
dort haben jahrelang auf einen eigenen Trabbi gewartet,
dann vielleicht (wer Glück hatte) zugeteilt bekommen. Was
war vermutlich die Freude gross, die Kiste mal so richtig
bis zum Anschlag auszufahren und mit 60-70 Km/h über das
Kopfsteinplaster zu jagen. Wer über eine gute, körperliche
Konstitution verfügte und dem demzufolge auch die
Schlaglöcher in der Strasse nichts ausmachten, konnte
durchaus die Adrenalin-Schübe und die Bewunderung der
anderen geniessen.
Und dann auf einmal stand der Westen sperrangelweit offen.
Autos, wovon man nicht einmal zu träumen gewagt hatte,
standen praktisch über Nacht zur Verfügung. Was für ein
Machtpotenzial! PS im Überfluss! Endlich das richtige
Werkzeug für Männer wie "wir"! Jetzt aber nichts wie los,
um zu zeigen, was ein richtiger Mann auf der Strasse ist.
Die Sinne sind geschärft; nichts geht über die langjährige
Trabi-Hochgeschwindigkeitserfahrung. Unter 250 nur noch im
Stau, aber auch nur widerwillig. "Und immer schnell und
schön dicht auffahren, damit der Lappen mit Hut vor dir
merkt: Da kommt ein Könner !".
@Danilo:
Wie du hier schon mehrfach hast durchblicken lassen, dass
es mit deiner Psyche nicht gerade zum besten steht, habe
ich ernsthafte Bedenken, dass man dich am Strassenverkehr
überhaupt teilnehmen lässt. Das soll jetzt keine Anmache
von mir sein. Ich möchte lediglich meine Bedenken zum
Ausdruck bringen. Wer schützt uns vor dir, wenn du wieder
mal durch deine Psycho-Medikamente "gut drauf" bist und
dein 130% Röhrenblick nichts mehr so richtig wahrnimmt ?
Gegen eine normale, zufällige Begegnung zwischen dir und
mir hätte ich nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil.
Aber mit 250 von hinten in den Arsch ?
@nicolaus:
Du als LKW-Fahrer bist bestimmt der Richtige zum beantworten
meiner folgenden Frage:
Was kann einen LKW-Fahrer dazu bewegen, einen anderen LKW
zu überholen, der nur UNWESENTLICH schneller fährt als er
selbst ? Ein Überholvorgang, der teilweise Minuten dauert!
Kommt dieser tatsächlich schneller als der andere an sein
Ziel an, das womöglich noch xxx Km entfernt ist.
Ich meine, eine Differenz von z.B. 1Km/h (oder weniger !)
kann doch nicht der Grund dafür sein. Jedes Kind im ersten
Schuljahr beweist diesen mathematisch gesehenen (Un-)Sinn
ohne Probleme. Können LKW-Fahrer nicht rechnen ?
Solange diese Elefantenrennen auf einer 3-spurigen Autobahn
stattfinden, es es ja auch kein Problem. Aber wenn nur 2
Spuren zur Verfügung stehen, dann muss ich doch ernsthaft
an eurem Verstand zweifeln. Also, was ist der Grund ?
@bobobo:
Was für ein prickelndes Gefühl muss das sein, ein sich entwickelndes
Thema so "Machtmässig" einfach in den Mülleimer zu schieben.
Guuut gemacht !
