Tod eines Models

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Xaby
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Beitrag von Xaby »

Kurze Version
Somit ist "Computerspiele spielen" also doch ein gutes Lebensziel...?
Gegenfrage:
Ist Fußballspielen ein Lebensziel?

Basketball, Handball, ... sind Wettkämpfe lebensziele?
Ist die tägliche Herausforderung und dafür etwas zu erhalten wie Ruhm, Macht, Reichtum, Anerkennung nicht das Ziel bei all diesen Dingen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche ... ispyramide

Ob die Leute sich dabei Selbstverwirklichen ist sicherlich fraglich, aber die meisten tuen es ja wegen der sozialen Anerkennung.
Deshalb gibt es Gruppierungen, Cliquén, rechte und linke Bewegungen, Vereine, Internet-Communities und halt auch Leute, die gern das selbe spielen. Gemeinsam sich gegenseitig auf die Schulter klopfen, um sich zu befriedigen.

:roll:
Kinder an die Macht http://scratch.mit.edu/
Kaeru Gaman
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Beitrag von Kaeru Gaman »

als der Buchdruck erfunden wurde, und Literatur dem Volk zugänglich,
behaupteten etliche Leute: Lesen verblödet.

als der Film erfunden wurde, behaupteten viele, vom Kino wird man verrückt.

später hieß es dann, Fernsehen weicht das Gehirn auf.


Das Computerspiel ist ein sehr junges Medium.
erst seit ein paar Jahren ist es jedermann auch schaffend zugänglich,
und hat die Technik ein Level erreicht, dass mehr dargestellt werden kann als blöde Pixelhaufen.

Erst jetzt kann sich erweisen, wieviel Kunst auch auf diesem Medium transportiert werden kann.
wie jeder neue Medium, muss es seine Alltagstauglichkeit erst erwerben.


Alltagsflucht gibt es mit jedem Medium.
da ist es (relativ) egal, ob man täglich sechs stunden Romane liest, oder nur Talkshows glotzt.
Der Narr denkt er sei ein weiser Mann.
Der Weise weiß, dass er ein Narr ist.
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ZeHa
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Beitrag von ZeHa »

Ich fand Danilos Kommentar zu Computerspielen auch etwas seltsam (also daß er nicht versteht, daß über-30-jährige das noch interessant finden können bzw. in ihrer Entwicklung wohl stehengeblieben sind).

Genau das kann man nämlich für alles mögliche nennen, ob nun Spiele oder sonstige Aktivitäten. Xaby hat da schon ein paar gute Beispiele geliefert (Fußball z.B.)

Nur weil man was selbst nicht gut findet, heißt es ja nicht automatisch, daß diejenigen, die es mögen, unterentwickelt sein müssen...
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Danilo
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Beitrag von Danilo »

Kaeru Gaman hat geschrieben:Das Computerspiel ist ein sehr junges Medium.
erst seit ein paar Jahren ist es jedermann auch schaffend zugänglich,
und hat die Technik ein Level erreicht, dass mehr dargestellt werden kann als blöde Pixelhaufen.

Erst jetzt kann sich erweisen, wieviel Kunst auch auf diesem Medium transportiert werden kann.
wie jeder neue Medium, muss es seine Alltagstauglichkeit erst erwerben.
Da kommen wir der Sache schon näher.

Ist man der Konsument, der sich einfach aus Langeweile berieseln lässt -
oder ist man der Erschaffer, der ein Ziel hat?

(Die Mehrheit der Menschen scheint lieber zu konsumieren, oftmals
ohne sich zu überlegen was sie da täglich überhaupt in ihr Gehirn/Unterbewußtsein
für einen Mist reinlassen. Wenn jemand jahrelang täglich Gegner tötet,
dann hinterlässt das ganz sicher Spuren im Unterbewußtsein.
Man kann sich auch bewußt Qualität raussuchen, mit der man sein
Gehirn füttert, nur machen viele Menschen nichtmal das.)


Und ja, wenn ein paar 30- und 35-jährige sich jede Mittagspause immer
nur über virtuelle Welten unterhalten, wieviele Kills sie hatten, oder
wieviele 20-jährige sie zum Spaß vom Server gekickt haben, dann
wirkt das auf den Rest der Welt, die daneben sitzen, oftmals sehr seltsam.
So sind nicht alle Menschen, aber es scheinen doch immer mehr zu werden,
die davon süchtig geworden sind. Dann steigert sich die Lust auch immer
extremer, und man will immer mehr Blut sehen und noch realistischere
Spiele, wo man den Typen direkt davorstehend den Kopf wegballern kann.
Das ist wie bei Xabys Models, wo ja auch einige sehr extreme dabei
sein müssen, wie er hier schreibt. Extrem bis zum Tod.

Ich find das halt manchmal merkwürdig/bedenkenswert und stehe
entsprechend zu meiner Meinung.
Wenn ihr solche Entwicklungen nicht mal hinterfragt und alles einfach
gut findet, dann ist das eben Eure Lebenseinstellung und Meinung.
Ich respektiere Eure Ansichten, aber muß sie ja nicht immer teilen.
cya,
...Danilo
"Ein Genie besteht zu 10% aus Inspiration und zu 90% aus Transpiration" - Max Planck
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ZeHa
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Beitrag von ZeHa »

Naja aber wenn sich ein paar 40- bis 50-jährige jede Mittagspause über die Bundesliga unterhalten, dann ist das für manche außenstehende sicherlich genauso befremdlich. Oder meinetwegen dauernd nur über Autos und mit wie viel km/h sie letzte Woche erst wieder geblitzt worden sind, usw.

Was die von Dir beschriebenen Folgen angeht (mit "mehr Blut, mehr Gewalt, mehrmehrmehr") sehe ich das aber definitiv anders. Mord und Totschlag gab es schon immer, da braucht man sicherlich kein Computerspiel dafür beschuldigen. Und wenn so ein 35jähriger so krass drauf ist, daß er einen Mord begeht, dann hätte er das sicherlich auch ohne Spiel soweit gebracht.
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Danilo
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Beitrag von Danilo »

Du bist, was Du denkst. Und was Du denkst, hängt von Deinem Input ab.

Nur mal so als Anregung...möchte nicht darüber streiten. :)

Das hat viel mit Psychologie und der Funktionsweise des Gehirns zu tun,
und ich erwarte auch nicht das jeder hier entsprechendes Wissen hat.

Wenn wir nicht auf einer gemeinsamen Denkwellenlänge sind, kann
ich leicht aufhören Euch mit so komischen Sachen zu belasten.
Als Einzelner hat man eh keine Chance gegen die Mehrheit, und mein
Ziel ist nicht mehr gegen Windmühlen anzukämpfen.
Einfach mal "piep" sagen und fertig... ;)
cya,
...Danilo
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ZeHa
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Beitrag von ZeHa »

Ist sicherlich richtig, nur hängt es nicht allein vom Input ab, sondern auch davon, wie Du den Input beurteilst (was natürlich wieder von anderem Input abhängt, logisch).

Das bedeutet für mich aber, wenn einer aufgrund eines Spiels zum Mörder wird, dann läuft bei der Beurteilung der im Spiel gezeigten Szenen evtl. etwas falsch ab ;) und daran sind dann schon ganz andere Dinge schuld, nicht das Spiel selbst.

So meinte ich das halt. Wenn man aber mal das ganze Killerspiele-Gedöns wegläßt, dann macht es meiner Meinung nach keinen nennenswerten Unterschied, ob nun ein 35jähriger Karten spielt, Fußball spielt, oder Computer spielt. Das Spielen hängt schließlich nicht vom Alter ab, auch 70jährige spielen. Daher sehe ich nichts verwerfliches drin, wenn 35jährige sich für Computerspiele interessieren. Wenn Du aber lieber ins Theater oder zum Angeln gehst, dann ist das Dein Bier, aber kein Grund, Computerspieler als "zurückgeblieben" hinzustellen. Darum ging's mir in erster Linie ;)
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Xaby
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Beitrag von Xaby »

@ZeHa und @Danilo

Ich glaube, ihr wollt gedanklich zusammenfinden.

Gehen wir einmal weg von der Welt der Computerspiele und des Fernsehens.

Der Mensch selbst entscheidet doch mehr oder weniger selbst, ob er "Icke" "sacht" oder ich sagt.

Er entscheidet selbst, obder selba sagt oder selbst. Ob er die Fälle richtig nutzt oder wie ein Penner daher faselt.

Ich wäre mich strikt dagegen, einen bestimmten Sprachstil anzunehmen, um nicht zuverfallen. Ich meide Talkshows, bei denen sich die Leute nur gegenseitig anschreien und ich kann auch nichts dran finden, immer wieder die selbe Welt mit den selben Leuten zu spielen, um immer wieder die selben Charaktere abzuschlachten.

Das wäre mir nicht produktiv genug.

Ich mag Bilder mit zu viel Blut nicht, finde Beat'm'Up-Spiele wie MortalKombat aber schick.

Es heißt auch, Geld verändere den Menschen.
Auch das möchte ich anzweifeln. Ich denke, wenn ein Mensch, der plötzlich Geld hat, zu einem anderen Menschen unhöflicher wird, dann wollte er das schon immer, konnte es aber auf Grund seiner sozialen bzw. finanziellen Stellung nicht.

Ich würde also sagen, dass ZeHa Recht hat, wenn er behauptet, dass eine Idee schon in uns schlummert. Und wenn Danilo sagt, dass das, was wir uns ansehen und anhören, uns dazu macht, was wir dann werden, dann stimmt das auch in gewisser Weise.

Denn wer die ganze Zeit nur von Blut erzählt, von Blut träumt, Blut malt, Blut spielt, Blut spritzt, Blut singt, der wird wohl auch etwas mit Blut zu tun haben.

"Du bist, was du tust"

Allerdings würde ich bei bestimmten Computerspielen nur von Phasen sprechen. Ich weiß noch als CounterStrike (1) rausgekommen ist, und viele DSL hatten, die haben das rund um die Uhr gespielt, weil es neu war. Dann gab es HalfLife2 und wieder wurde Tage lang nichts anderes gespielt.

Ja, das kann sich auch über Wochen und Monate hinziehen. Aber das wird nicht bei allen auf Ewig so sein.

Ich kenne auch viele Leute, die damit ihre Zeit verbringen, am Wochenende in die Kneipe zu gehen, zu rauchen und zu trinken. Oder aber sich auf die nächste Swingerparty freuen und Lack und Latexfans sind.

So hat jeder sein Hobby, dass so eine Vorliebe immer ein bisschen abfärbt und den Menschen prägt, ist wohl normal.

Sonst wären ja alle Menschen gleich langweilig egal, was sie tun.

In meinen Augen bleibt der Mensch ein Tier. Und egal auf welchem Wege, jeder versucht ein bisschen die Weltherrschaft an sich zu reißen, ob dass nun durch Mord und Todschlag umgesetzt wird oder durch Software, die alle nutzen ...

Sind wir besser als die Computerspieler, wenn wir für sie die Software entwickeln? Nutzen wir dann die Schwäche des Kunden nicht aus.

Sie sind unsere Beute. Und im Gegenzug kann es schon mal passieren, dass einer von den Kunden, dann einen Computerfreak in der Wirklichkeit umlegt.

Fressen und Gefressen werden. Wie beim Planeten der Affen (im Original)

Dumme sterben nie aus.

Aber ohne Dumme würde das System nicht funktionieren.
Wer stellt sich an die Maschine und wer backt das Brot, wir essen das Brot und erschaffen Spiele, die der Bäcker und der Maschinist konsumieren.

Angebot und Nachfrage. Es gibt ja auch diese EchtWeltRollenSpiele.
Wo mit echten Waffen gekämpft wird und unter Umständen echte Menschen umgebracht werden.

Jeder schafft sich seine virtuelle Welt und glaubt an seine Realität.
Und jemand, der das eine nicht vom anderen unterscheiden kann, ist halt etwas krank. Es kann aber genau passieren, dass ein Hobbit einen bösen Zauberer umbringen muss.

Ich glaube, der Mensch muss so oder so aufpassen, was er glaubt und was nicht. Und dazu bedarf es Verstand, den aber nicht jeder hat.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Wäre es eine Lösung, Shooter zu verbieten?
Würden dann weniger Mörder rumlaufen?
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Thorium
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Beitrag von Thorium »

Bild wiedert mich echt an! Ich könnt kotzen bei solcher Berichterstattung. Das ist herabwürdigend für die Betroffenen.

Zu dem Thema mit dem Ziel: Ein oder sein Ziel zu kennen reicht leider nicht. Jedenfalls geht es mir so. Ich habe sehr klar definierte Ziele. Leider scheine ich nicht im Stande zu sein die nötige Motivation aufzubringen um den Weg bis zum Ende zu gehen diese Ziele zu verwirklichen. Woran das liegt? Gute Frage, ich weis es nicht. Auf jeden Fall ist das mein Problem. Denke jeder hat mindestens 1 persönliches Problem. :)
Zu mir kommen behinderte Delphine um mit mir zu schwimmen.

Wir fordern mehr Aufmerksamkeit für umfallende Reissäcke! Bild
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ZeHa
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Beitrag von ZeHa »

Das kenne ich auch, aber möglicherweise sind die Ziele einfach zu hoch gesteckt. Oft bringt es was, dem Hauptziel erstmal gewisse Vorziele voranzustellen, und sich dann auf das erste Ziel zu konzentrieren.

Wenn Dein Ziel also ist, Rockstar zu werden, dann vorher halt erstmal als Ziel haben, 1 Auftritt pro Monat hinzukriegen oder sowas :)

Oft kommt es auch vor, daß man beim Erreichen des ersten oder zwetien Vorzieles plötzlich neue Erkenntnisse über sein Hauptziel sammelt und dieses sich evtl. sogar ändert. Daher ist es besser, immer den nächsten Schritt zu fokussieren, der einen dann letztendlich zum "wahren" Hauptziel leitet, anstatt dauernd nur auf das vermeintliche Hauptziel fixiert zu sein, welches man letztendlich vielleicht gar nicht erreichen möchte.

Beispiel: Dein Ziel ist es, eine eigene Spielefirma zu haben, so in 5-10 Jahren vielleicht. Hältst Du daran fest, hast Du möglicherweise nicht die erforderliche Motivation und erreichst es nicht. Fängst Du aber mit kleineren Zielen an, kann es sein, daß Du zwischendrin irgendwann umgelenkt wirst, weil sich Deine persönlichen Interessen und Fähigkeiten durch die Zwischenziele ändern, und am Ende bist Du plötzlich Filmregisseur oder Gebrauchtwagenhändler :mrgreen: aber eben glücklich weil Du gemerkt hast, daß es genau das ist, was Du wirklich wolltest, und Du lachst dann vielleicht über den Gedanken, Chef einer Spielefirma zu haben :)
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