@MVXA
Ok, jetzt stell Dir aber bitte mal vor Du bist Ordner im Fußballstadion (habe ich mal als Nebenjob gemacht).
Jetzt kommt jemand der offensichtlich keine Chance gegen Dich hat (die Sitaution kenne ich nicht - ich wiege 72kg und habe graue Haare)
und der greift Dich an. Wäre es dann Ok sich mit aller Härte gegen ihn zu wehren und ihn dabei zu töten ?
Wollen wir wetten, daß die Ermittlungen ergeben der Polizist hätte sich der Situation angepasste verhalten ?
Obwohl ich weis, daß es nicht besonders populär ist :
Trau, schau, wem
und
denke selbst
1. 100% Objektivität gibt es genauso wenig wie 100% Sicherheit.
2. Polizisten sind auch nur Menschen und Menschen machen zuweilen Fehler und versuchen die zu vertuschen. Das gilt nicht nur für die an der Front.
3. Es handelt sich um einen Bericht von der Pressestelle der Polizei. Aber auch die normale Presse war selten vor Ort.
Nur ein Beispiel von vielen :
http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Charles_de_Menezes
Am 16. August veröffentlichte der britische Fernsehsender ITV Videoaufzeichnungen aus den Überwachungskameras der U-Bahnstation sowie an die Presse gelangte Teile eines internen Berichts der IPCC, die den ursprünglichen Schilderungen der Londoner Polizei in mehreren Punkten widersprechen:
* Menezes habe keine „dicke Winterkleidung“ getragen, sondern eine Jeansjacke und -hose.
* Menezes sei nicht über die Fahrscheinkontrolle gesprungen, sondern habe sich in der U-Bahnstation völlig unauffällig verhalten, und sei dann nur am Bahnsteig zum Zug gelaufen, weil dieser gerade einfuhr.
Ich kann mich noch gut an die Demo um's Dreisameck erinnern.
Ich war dabei und habe sie mit wenigen kleinen Ausnahmen (die nicht nur von den Demonstranten verursacht wurden) als friedlich empfunden.
Am Abend musste ich aber in der Tagesschau hören, daß 10.000 Chaoten in Freiburg gewütet hätten.
Ein Freund war als Polizist an der Startbahn West. Dort gab es mit Sicherheit militante Chaoten die auf Krawall aus waren.
Nach seinen Angaben gab es aber auf Polizeiseite auch "verkappte Nazis" die "um Bewegung in die Sache zu bringen" sehr kleine Einheiten allein losgeschickt haben um z.B. einen besetzten Waldabschnitt nach Erdlöchern (Verstecke der Chaoten für Funkgeräte, Steinschleudern etc) zu durchsuchen. Er war in so einer Einheit und sagt alle hätten gewußt das sie Prügel bekommen, aber danach hatte man einen Grund für "härtere Maßnahmen" gehabt.
Es geht mir aber gar nicht um die Polizei. Es geht mir darum, daß man nichts 100% glauben kann.
Bis Paris z.B. hörte man ständig von Massakern im Kosovo an und von allen Seiten. Danach nur noch von den Serben an den Anderen.
Mir kam es damals schon merkwürdig vor, daß sich in einem Bürgerkrieg plötzlich nur noch eine Seite so verhält. Diese Zweifel waren auch nicht populär.
Schließlich kam die Fälschungen in der Berichterstattung heraus.
http://www.wdr.de/online/news/kosovoluege/index.phtml
Die Welt ist voll von solchen Geschichten.
Glaubt denn wirklich irgend jemand es ging im Irak nicht vor allem um Öl ?
Oder, die Geschichte im Kosovo wäre genau so verlaufen wenn er in Afrika statt in Europa läge ?
Meiner Meinung nach ist der Skandal aber nicht die Lüge an sich, sondern die Tatsache, daß sie so lange überlebt hat.
In der ersten Auflage der Pressemappen waren Luftbildaufnahmen mit autom. eingefügten Daten. Jeder Jornalist der die bekommen hat hätte leicht feststellen können, daß die Daten nicht zum Text passen. In der zweiten Auflage waren die Daten geschwärzt. Da hätte man immer noch Mißtrauisch werden können. Erst in der dritten Auflage waren die Bilder entsprechen geschnitten. Da wurde eine Vorgehensweise der Serben mit aufgedrehtem Gas und einer brennenden Kerze im Speicher beschrieben bei der, wie dann viel später von Monitor berichtet wurde, jeder Feuerwehrmann hätte merken müssen, daß das gar nicht funktionieren kann.
Niemand hat sich zu Wort gemeldet. Auch ich nicht. Ich habe zwar mit Freunden über mein Mißtrauen gesprochen, aber als ich merkte, daß ich allein stand hielt ich den Mund.
Nun denke ich :
Wenn Polizisten, Ärzte, Politiker usw sich ständig angemessen und richtig verhalten
müssen das wohl Übermenschen sein, denn normalsterblich haben eine gewisse Fehlerquote.
Wenn es aber Übermenschen sind - wieso ist das Ergebnis ihres Handelns so oft nicht perfekt ?
Ich bin in einer Gegend aufgewachsen in der man an der Gewalt nicht vorbei kam.
Im nachhinein bin ich froh, daß ich nicht zu denen gehörte die "sich zu wehren" wussten.
Zum einen gab es von denen nicht einen einzigen der seine Fahigkeiten nicht auch andes genutzt hat.
Zum anderen wäre meine Motivation da raus zu kommen kleiner gewesen.
Die Erfahrungen aus dieser Zeit haben aber sicher mein Denken mit geprägt.
Manchmal beneide ich Leute, die die Dinge noch etwas naiver betrachten können.
Die Gefährlichkeit von einem Messer wird überschätzt. Um mit einem Messer zu töten muß man den anderen entweder sehr gut an Stellen treffen die nicht so leicht zu treffen sind oder sehr oft zustechen.
So schnell stirbt es sich nicht.
Das gilt auch für eine Pistole. Die Wahrscheinlichkeit durch einen Schuß, der nicht töten soll und von einem ausgebildeten Schützen abgegeben wird, zu sterben schätze ich nicht sehr hoch ein.
Wenn ich nun höre, daß jemand einen Kiosk (da kann man nie davon ausgehen unbeobachtet zu sein) mit einem Messer überfallen hat frage ich mich ob der betrunken oder einfach nur blöde war.
Und nun zum eigentlichen Punkt :
Ein Polizisten wird mit einem Messer angegreifen und erschiest den Angreifer.
Der Angreifer dürfte wohl kaum zu den Profis zählen. Ein Profi hätte zum einen die Sitaution von vorneherein vermieden und sich zum anderen nicht auf einen so ungleichen Kampf eingelassen.
Der Polizist sollte doch eine Nahkampfausbildung hinter sich haben oder zumindest in der Lage sein jemanden mit seiner Pistole zu stoppen ohne ihn zu töten.
Um es nocheinmal zu sagen : Ich habe nichts gegen Polizisten !
Im Gegenteil :
Ich habe vollstes Verständnis wenn ein Polizist z.B. bei einer Verkehrskontrolle seine Hand ständig am Halfter hat.
Wenn ich sehe mit was für Fahrzeugen und Funkgeräten die arbeiten müssen und bedenke, daß die für uns ihren Kopf hin halten ...
Aber, ich denke wenn sie mal einen Fehler machen sollten beide Seiten (Polizei und Öffentlichkeit) anders damit umgehen.
Es gibt nun einmal Berufsgruppen die mit dem Feuer hantieren. Die sind dafür ausgebildet aber eben auch nur Menschen.
Man sollte ihnen eine bestmögliche Ausbildung und bestmögliches Werkzeug geben.
Und, wenn sie einmal etwas verbrennen eben berücksichtigen, daß sie ständig mit Feuer hantieren.
Auf der anderen Seite sollten Fehler aber auch zugegeben werden. Das erhöht die Glaubwürdigkeit und die braucht man wenn es kein Fehler war.
Zum Schluß noch zwei kleine Geschichten aus meinem eigenen Umfeld.
Mein Vater hatte einen kleinen Berufsunfall und trug eine reparable Verletzung an der Wirbelsäule davon. Beim Röntgen wurde aber nur eine Aufnahme (aufrecht stehend) gemacht. Er wurde behandelt und hatte noch lange Schmerzen die immer schlimmer wurden. Man sagte ihm die Heilung dauere, er solle nicht so empfindlich sein, ...
Er besuchte dann verschiedene Ärzte. Die meisten erkannten nur unter vier Augen einen Behandlungsfehler der bei einer zweiten Rötgenaufnahme (nach vorne gebügt) wohl nicht entstanden wäre. Mit sehr viel Glück fand er einen Arzt der bereit war ihm das zu attestieren ( Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus ). Vor Gericht wurden Gegengutachten herangezogen und es zog sich hin und es kostete viel Geld. Heute lebt er von einer kleine Rente der Berufsgenossenschaft weil er nicht mehr in der Lage war seine Rechte zu erstreiten.
Wieso hat man den Fehler nicht einfach zugegeben ? Das Krankenhaus ist für solche Fälle versichert.
Ich denke man hätte damit auch fahrlässiges Verhalten zugegeben.
Man gibt zwar zu, daß Ärzte Mamut-Schichten schieben, zu wenig Geld und Personal da ist, ...
Aber man muß behaupten die einwandfreie medizinische Versorgung sei jederzeit gegeben.
Die Öffentlichkeit kennt die Wahrheit schreit aber laut auf wenn sie zugegeben wird.
Ich wohne noch nicht sehr lange in meiner Wohnung.
Den ersten Kontakt hatte ich mit einem arabisch aussehenden Nachbarn mit sehr vielen Kindern dessen Frau ich nie sah.
Vor ein paar Wochen habe ich spät abends aus dem Treppenhaus immer lauter werdende Stimmen und schließlich Hilferufe gehört.
Zunächst dachte daran, daß ich als Teenager auch nicht immer leise war und sprang erst auf, als ich "Hilfe" hörte.
Im Treppenhaus sah ich die Tochter eines Nachbarn die ich vom sehen kannte und eine junge Frau die versuchte die Haustüre zu schließen und laut schrie.
Durch die Glastüre erkannte ich einen Mann der offensichtlich herein wollte.
Ich schrie einmal kurz "Hey !" und rannte die Treppe herunter.
Als ich unten ankam war er schon weg.
Die junge Frau konnte sich nicht beruhigen, und wollte die Haustüre nicht loslassen obwohl die nun schon geschlossen war.
Ich versuchte sie zu beruhigen und fragte schließlich die Nachbarstochter die offensichtlich besser deutsch sprach ob ich ihre Freundin nach hause begleiten solle.
Die sagte mir es sei ihre Mutter.
Nun, nachdem es schon eine ganze Weile ruhiger geworden war strürzte ein andere Nachbar herunter.
Der erklärte mir, daß es sich bei dem Mann wohl um den Familienvater gehandelt habe und, daß man schon öfters Schreie aus der Wohnung gehört habe.
Die Mutter und die Kinder wohnten noch etwa 14 Tage da und dann sah ich gar niemanden mehr von der Familie.
Im Nachhinein frage ich mich nun was ich getan hätte wenn ich gewust hätte wer der Mann vor der Türe war.
Was wäre passiert wenn er weiter versucht hätte herein zu kommen ? Immerhin wohnt er in dem Haus.
Was hätte ich wohl getan wenn es nicht die Haus- sondern die Wohnungstüre gewesen wäre ?