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Einparteiensystem

Verfasst: 10.02.2010 22:37
von X0r
Hi,
wer sich mal mit der Frz. Revolution auseinandergesetzt hat, dem wird auch der Name Robespierre in Zusammenhang mit der Terrorherrschaft etwas sagen.
Zwar hatten wir dieses Thema in der Schule schon im letzten Semester abgeschlossen, allerdings stellen wir im Rahmen unseres neuen Unterrichtsthemas (Russische Revolution) des öfteren Analogien zur Frz. Revolution her, insbesondere zu Robespierre.
Dieser Robespierre hat ja nun u.a. die Errichtung eines totalitären System angestrebt und versucht, dass Einparteiensystem zu legitimieren. Paradoxerweise sogar in Zusammenhang mit dem Begriff "Republik".

Dieses Thema, also die Legitimation des Einparteiensystem, hat nun so sehr mein großes Interesse geweckt, dass ich auch mal gerne eure Meinung (selbst in einem Progger-Board darf es ja mal ab und zu etwas Politik sein :D ) dazu hören würde.

Meint ihr, dass solch ein Einparteiensystem unter Umständen sogar effektiver wäre, als das sich u.a in Europa etablierte Mehrparteiensystem?
Inwiefern kann bei einem Einparteiensystem denn von Republik/Demokratie sprechen?

(Meine eigene Meinung werde ich im Laufe der Diskussion noch äußern)

Re: Einparteiensystem

Verfasst: 10.02.2010 22:45
von Marvin
Meine Gemeinschaftskundelehrerin hat geschrieben:Eine Diktatur ist sehr effektiv, weit effektiver als jede Demokratie, das ist das Positive an ihr.
(OK, nicht geschrieben, sondern gesagt)
Insofern ist ein Einparteiensystem natürlich sehr effektiv, weil niemand "dazwischenquatscht". Die Frage ist halt nur, ob man das will. Denn gerade dieses Betrachten eines Themas aus vielen verschiedenen Blickwinkeln ist ja das Positive an der Demokratie (aus meiner Sicht).

Und von Demokratie würde ich da bestimmt nicht mehr sprechen. Es sei denn, man kann die Vertreter der Partei wählen, da eine Partei aber eine einzige Meinung vertreten sollte, sollte Wählen da im Idealfall nicht viel bringen.

Re: Einparteiensystem

Verfasst: 11.02.2010 00:10
von Kaeru Gaman
Der ideale Herrscher ist ein menschenfreundlicher Monarch. Allein die Nachfolgefrage bereitet Sorgen.
das ist ein Kernsatz, über den sich Soziologen weitestgehend einig sind.

witziger/interessanter Weise auch das, worauf "Theokraten" abzielen:
Im Christlichen Glauben der am Jüngsten Tag wiederkehrende Jesus,
in vielen anderen Religionen ein Gott, der persönlich die Herrschaft über die Menschheit übernimmt.

Monarchie ist unbestreitbar die beste Herrschaftsform.
... wenn die menschlichen Schwächen und die Sterblichkeit des Monarchen nicht wäre.

Alle anderen akzeptablen Herrschaftssysteme versuchen nur, die ideale Monarchie so gut wie möglich zu ersetzen.
Ein gewähltes Parlament ist ein akzeptabler Kompromiss.
aber Parlament kommt von parlare, das bedeutet reden.
dass manche Dinge zerredet werden ist also Programm.

PS:
bei der idealen Monarchie gibt es auch Außenpolitisch induzierte Probleme.
ich habe davon gehört (kein Quellennachweis, sorry) dass es im letzten Jahrhundert mal einen positiven Monarchen in einem Afrikanischen Land gab.
der hat sich nicht lange gehalten, weil seine Gegner wirtschaftliche Vorteile hatten, in den Verbindungen zu ausländischen Firmen.

Hier landen wir wieder bei einem Kernpunkt der Marx'schen Utopie:
Allein weltweiter Umschwung kann eine wirkliche Änderung bewirken.

Re: Einparteiensystem

Verfasst: 11.02.2010 02:31
von Josh
weitreichende entscheidungen die auf dauer von vorteil für das volk sind, sind nicht unbedingt populär. daher sind sie auch schwer umzusetzen, wenn sich die partei für die nächste wahl nicht selbst disqualifizieren will. dieses problem hat ein einparteiensystem nicht, da es sich um die nächste wahl keine kopfzerbrechen machen muss.

bei unserem system schaut es doch so aus, dass eine regierung in der zweiten hälfte der amtszeit nicht mehr regierungsfähig ist, da sich die parteien für die nächste wahl beim volk wieder einschleimen müssen.

rein theoretisch wäre ein einparteiensystem sicher von vorteil, aber in der praxis schaut das ganze wieder ganz anders aus (SED)

Re: Einparteiensystem

Verfasst: 12.02.2010 12:44
von legion
Ein Mehrheitswahlrecht (stimmen stärkste Partei bildet Alleinregierung) wäre da eine Alternative.
Bei einer Koalition muss man ständig auf Kompromisse eingehen. Das es bei einen Kompromiss
immer zwei Verlierer gibt, kommt auch nichts anständiges raus.

LG Legion

Re: Einparteiensystem

Verfasst: 12.02.2010 13:07
von Josh
legion hat geschrieben:Ein Mehrheitswahlrecht (stimmen stärkste Partei bildet Alleinregierung) wäre da eine Alternative.
dann hast du das problem, das jede minderheitsregierung hat. die wird im parlament nichts durchbringen.