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Verschmelzen von mehreren physikal. IDE-Festplatten möglich?

Verfasst: 17.06.2008 14:11
von JayCool
Hi @ all,

ich hab' da mal 'ne Frage:
Ist es möglich, in 'nem ganz normalen PC die zwei IDE-Festplatten Betriebssystem-verwaltungstechnisch so zu organisieren, dass die Kombination als ein einziges Laufwerk erscheint?

Ich stell' mir das nämlich so vor, dass ich meine beiden Festplatten (45 GB + 60 GB) miteinander verbinden würde zu einer größeren Festplatte mit 105 GB, und daraus dann anschließend 2 Partitionen erstelle, wobei die eine mit z.B. 10 GB das Betriebssystem und sämtliche Anwendungen enthält, und auf der anderen durchgehend 95 GB für Daten zur Verfügung stehen.

Ich hab' mal was gehört, dass im Bereich von RAID-Systemen sowas grundsätzlich möglich ist. Ich wollte aber mal wissen, ob man sowas stattdessen auch mit Bordmitteln oder irgendwelchen Freeware-Programmen realisieren kann.

Falls die Frage kommt:
1.) Nein, ich kann selbst keine Computer-Hardware entwickeln.
2.) Nein, ich habe nicht die Fähigkeiten, ein eigenes BIOS zu entwickeln.

Gruß, JayCool

PS: Falls es von Bedeutung ist: Das Ganze bezieht sich auf 'nen Rechner mit Windows 2000 SP 4!

Verfasst: 17.06.2008 14:24
von hardfalcon
http://de.wikipedia.org/wiki/RAID#Software-RAID

Das geht mit JEDEM Laufwerk.

//EDIT: Alternativ kannst du auch unter Windows ein Laufwerk als Ordner anstatt als eigentständiges Laufwerk einhängen (mounten). Wenn du beispielsweise 2 Festplatten (oder auch 2 Partitionen) C: und D: hast, dann kannst du z.B. D: auch als C:\IrgendEinNameFuerD\ anstatt als D:\ mounten. Letzenendes würde dir das aber wohl nicht wirklich was bringen, vor allem weil das eigentlich nur kosmetische auswirkungen hat.

Bei Windows 2000 weiss ich nicht genau, wie es mit Software-RAID ausschaut (auf einigen Seiten wird behauptet, sowohl die Professional- als auch die Servder-Editionen würden das unterstützen, auf anderen Seiten steht, nur die Server-Versionen würden das unterstützen, und auf wieder anderen Seiten steht, dass das erst ab SP4 möglich sei).

Wenn du ein Software-RAID machen willst, musst du dir allerdings der Tatsache bewusst sein, dass jedes Betriebssystem, das du auf dieses RAID-Array dazuinstallieren willst, auch dieses RAID-Array lesen können muss. Linux soll angeblich mit den Software-RAIDs von Windows XP und Windows 2000 klarkommen, aber ich hab das selber noch nie ausprobiert. Bei Windows ist es etwas hakeliger: Windows XP kommt mit diesen RAID-Arrays generell nur in der Home-Edition klar, und unter Windows 2000 musst du tierisch aufpassen, falls Windows 2000 tatsächlich erst ab SP4 Software-RAIDs unterstützt (das weiss ich wie gesagt nicht). Wenn du versuchst, mit einem Betriebsystem, das mit diesen RAID-Arrays nix anfangen kann (im Worst-Case-Szenario z.B. eine Windows2000-CD-ROM ohne integriertes SP4), auf die Festplatte zuzugreifen (zu schreiben), dann wird dabei das RAID-Array zerstört, und deine Daten sind weg.

Für RAID brauchst du übrigens identische Platten, sonst bleibt dir AFAIK nur, eine Festplatte als Unterverzeichnis der andern Platte zu mounten.
Falls du RAID machen willst, hast du mit 2 Festplatten 2 Möglichkeiten:

RAID 0: "Striping", doppelte Geschwindigkeit, Speicherkapazität beider Platten voll verfügbar, aber auch doppeltes Ausfallrisiko und doppeltes Risiko eines Datenverlustes gegenüber einer einzelnen Platte (ABER: wenn eine Platte abraucht, sind ALLE Daten vom gesamten RAID-Array weg!)

RAID 1: "Mirroring", genausoschnell wie eine einzelne Festplatte, nur halbes Ausfallrisiko gegenüber einer einzelnen Platte, nur Speicherkapazität einer Festplatte verfügbar

Fazit: RAID0 hat die doppelte Geschwindigkeit von RAID1 und bietet den doppelten Speicherplatz eines RAID0-Arrays, hat dafür aber auch ein 4mal (!) so hohes Ausfallrisiko.

Ich selber benutze das OnBoard-RAID meines nForce650 mit 2 schnellen 250GB-Platten von Seagate im RAID0-Modus. Die Festplatten werden von nem eigenen Lüfter gekühlt, um das Ausfallrisiko möglichst klein zu halten. Abgesehn vom hohen Einrichtungsaufwand unter Linux (die ganzen OnBoard-RAIDs sind eigentlich auch nicht viel mehr als Software-RAIDs, ein echter RAID-Controller ist kostet nicht umsonst 200-300€) hatte ich bisher eigentlich keine Probleme, (allerdings hab ich den Rechner auch erst seit Januar in Betrieb), dafür hab ich aber ne Schreibrate von 150MB/s auf das RAID-Array. <)