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Böse Geräusche seitens der Festplatte

Verfasst: 09.10.2007 13:02
von ZeHa
Servus,

kurze Vorgeschichte: Ich bin vor einem Jahr daheim quasi ausgezogen, hab aber meinen Rechner noch dort gelassen und nutze hier ein Laptop. Anfangs war ich noch mehrmals pro Woche daheim und mein Rechner lief immer perfekt.

Mir ist allerdings aufgefallen, daß wenn ich ihn 'nen längeren Zeitraum nicht benutzt habe (z.B. 2 Wochen oder so), daß die Festplatte ziemlich unschöne Geräusche von sich gegeben hat. Trotzdem konnte der Rechner booten, aber manchmal blieb alles nach ein paar Minuten hängen. Ich konnte nicht mal mehr die Maus bewegen. Meist hat ein Neustart dann aber das Problem beseitigt.

Umso länger die Zeiträume wurden, umso extremer wurde das. Irgendwann brauchte es 2-3 Neustarts, bis es stabil lief. Dann war es teilweise schon so, daß die Festplatte anfangs vom BIOS erstmal nicht erkannt wurde und ich dort bereits schon mehrfach ein- und ausschalten mußte.

Heute war ich mal wieder dran, das letzte Mal liegt vielleicht schon 2 Monate zurück, und die Festplatte wurde wieder nicht erkannt. War aber weiterhin schön am Rauschen (ungefähr so wie ein Modem, da gibt's ja auch so 'ne Phase wo es nur rauscht und nicht piepst). Ich hatte nicht genug Zeit, es tausendmal zu versuchen, aber ich vermute, nach einigen Anläufen wäre er sicher nochmal hochgefahren (zumindest hoffe ich das).

Woran kann das liegen? Es kann sein, daß ich meinen PC demnächst hier herhole und wieder öfters nutze (und zumindest mal ein Backup mache, sofern ich ihn nochmal zum Laufen kriege), muß ich irgendwas beachten? Kann es sein, daß irgendwo Staub in die Platte gekommen ist (war meine erster Gedanke, als ich dieses Rauschen gehört habe)? Hatte jemand von euch schonmal solch ein Problem?

Verfasst: 09.10.2007 13:14
von milan1612
Also die Geräusche hatte ich schon mal, allerdings hatte das nichts
mit zu langem Nichtbenutzen zu tun. Die Platte wurde ebenfalls nicht erkannt
und erst nach mehrmaligen neustarten lief der Computer stabil.
Danach kaufte ich mir ne neue Festplatte und das Problem war gelöst.
Würde dir empfehlen ein Backup zu versuchen und dann die Platte auszutauschen...

Verfasst: 09.10.2007 14:07
von bernd
Danach kaufte ich mir ne neue Festplatte und das Problem war gelöst.
Würde dir empfehlen ein Backup zu versuchen und dann die Platte auszutauschen...
Ist auch meine Empfehlung.

Das der Computer nach längerer Pause nicht mehr richtig bootet
und sein BIOS "vergisst" kenne ich auch.
Hier kann der Austausch der Batterie auf dem Board helfen.

Falls die HD nicht mehr bootet, kannst Du die Platte an einen IDE-USB
Adapter hängen und über die USB Schnitstelle auslesen.
Hab mir so ein Teil für 10 EUR bei ebay mal gekauft.

bis bald bernd

Verfasst: 15.10.2007 22:00
von GreyEnt
Bitte nicht böse werden wenn ich nun ne ganz wilde These aufstelle.

Hab mal gehört das ne Festplatte die längste laufleistung hat wenn sie möglichst selten ein ausgeschaltet wird. Das hat was mit den Lagern zu tun.
Wenn ein Wälslager auf touren kommt, sprich angefahren wird, muß erstmal der Fett/Oelfilm aufgebaut werden. Dieser Oelfilm soll die Reibung zwischen Kugel und Lagerbuchse minimieren. Wenn nun ein Kugellager steht, setzen sich die Kugeln wieder ab. Der Film reißt ab. Es kommt zum kontakt zwischen Stahl und Stahl.
Beim anfahren entsteht wiederum reibung zwischen Kugeln und Lagerbuchsen (Schalen).
Dazu könnte evtl. noch so eine Art verharzung des Oels kommen. Weil das Oel erstmal auch wieder auf Temperatur kommen muß damit es schön dünn fließen kann.

Also im Maschinenbau ist diese These durchaus standhaft. Ob die Lager in den Festplatten vielleicht anders aufgebaut und ausgelegt sind kann ich leider nicht beurteilen. Aber es macht sinn wenn deine Platte beim (warmwerden) krach macht.

Sorry falls das Absoluter Müll ist.
Dieter

Verfasst: 15.10.2007 23:11
von AND51
Dieter, deine These ist interessant. Ich werde zwar nie einen Festplattenhersteller erben, aber ich vermute trotzdem mal ins Blaue hinein, dass es in Festplatten kein Öl gibt, das irgendwie erst auf Temperaturen kommen muss oder so.
Beim Datenzugriff kommt es auf jede Millisekunde an, und das sofort nach dem Einschalten schon. Da ist dann keine Zeit mehr, die Fritteuse erst noch auf Temperatur zu bringen. :mrgreen:

Für eine längere Lebensdauer der Festplatte sollte man ganz simpel dafür sorgen, dass sich die Festplatte so gut wie gar nicht bewegen muss, sprich, möglichst weng Daten lesen/schreiben, Festplatte(n) defragmentieren, (große) Dateien kopieren, etc.. Das ist natürlich so gut wie unmöglich, aber man kann schon mal damit anfangen, dass man nur noch 1x statt 2x pro Woche defragmentiert... :roll:

Man sollte auch nicht die Stromzufuhr abrupt trennen, da sonst der Lesekopf in älteren Festplatten keine Gelegenheit mehr hat, sich in "Parkstellung" zu bringen und "klatscht" im ungünstigsten Falle somit auf die empfindliche Magnetscheibe (Datenverlust, Festplattendefekt). Neue Festplatten (gerade in Notebooks) besitzen die Fähigkeit, selbst bei abrupter Stromunterbrechung noch den Lesekopf sicher zu "parken". Bitte führe doch mal scandisk/checkdisk aus, aber mit der Option "nach defekten Sektoren suchen", sobald es geht.

Ganz neue Festplatten in Notebooks sollen sogar extra mit Sensoren ausgestattet sein, die ein Fallenlassen des Laptops erkennen und dann den Lesekopf in Sicherheit bringen sollen (Quelle: winfuture.de).

Wusstet ihr, dass zwischen Lesekopf und Magnetscheibe nicht einmal mehr Platz für ein Haar ist? Vielleicht kommt daher die Redewendung "um Haaresbreite". :lol:

Hm... 60% meines Postings haben nichts mit dem Problme zu tun, trotzdem kann vielleicht der eine oder andere davon lernen. :allright:

Verfasst: 16.10.2007 11:18
von bobobo
scandisk nutzt einen scheiss (macht hier sogar eher noch zusätzlichen
ärger weil die platte ja nochmal richtig ackern muss)

eine platte die laute geräusche macht ist oder geht bald in arsch.
in der tat ist ein zügiges backup (so noch möglich) mit
anschliessendem hardwareaustausch hier die (bezahlbare und
professionelle) lösung des problems


allerdings.. mein auto klappert auch .. ich stell dann einfach das
radio lauter :D

ohrenstöpsel gingen auch zur not

Verfasst: 16.10.2007 12:45
von Kurzer
ZeHa, mir sind mittlerweile 3 Platten kurz nach ungewöhnlicher Geräuschentwicklung gestorben (aber alle nach Ablauf der MTBF*).

Ich weiß zwar nicht wie das bei Dir klingt (evtl. kannst Du das mal samplen und als Datei zur Verfügung stellen), aber bei meinen Platten war es jedes mal ein hoher Surr-Ton, der über ca. 5 Sekunden blieb. Diese 5 Sekunden-Surrer kamen Anfangs in unregelmäßigen Abständen so alle 30 Minuten.
Meine erste Platte hat dann noch ca. 3 Tage durchgehalten (ca. 4h Laufzeit pro Tag). In der Zeit gab es immer wieder Lesefehler. Nach dem 3. Tag wurde die Platte dann nicht mehr erkannt und das Surren war permanent zu hören, wenn die Scheiben sich drehten.
Ja, ich hatte ein Backup. Bei den zwei Nachfolgenden Platten habe ich dann meist sofort reagiert und sie ausgetauscht.

Ich habe übrigens im Powermanagement eingestellt, daß meine Platten nach 10 Minuten Nichtbenutzung abgeschaltet werden, sich also nicht mehr drehen. Da die Hersteller die "Haltbarkeit" einer Platte in Anzahl Betriebsstunden und nicht in Anzahl Bootvorgänge angeben, versuche ich also die Zeit, die das Lager sich dreht, so gering wie möglich zu halten. Klar, wenn ich am Rechner sitze, passiert das Abschalten fast nie, aber wenn man ihn mal tagelang laufen läßt , dann spart man einige Betriebstunden (okay, ich bin diesbezüglich jemand, der das auch mal aus dem Bauch heraus entscheidet)

Daß die Maus beim Festplattenzugriff einfriert, das kenne ich auch. Dies ist auch im Zusammenhang mit dem Sterbevorgang meiner Platte(n) aufgetreten.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, daß die Platte in dem Moment versucht auf low-level-ebene einen Ersatzsektor für einen defekt gefundenen Sektor zu finden. Wenn dann der Ersatzsektor gefunden wurde, versucht die Platte die Daten vom defekten Sektor zu lesen, um sie in den anderen Sektor zu schreiben. Das dauert ggf. etwas länger, weil mehere Versuche nötig sind. In der Zeit reagiert die Platte nicht und Windows muß auf das Laufwerk warten.
Bei dieser Aktion hat die Platte immer laute Geräusche gamacht, allerdings anders als das Surren.

Fazit: Wenn eine Festplatte ganz plötzlich ungewohnte Geräusche macht, würde ich sofort ein Backup ziehen und die Platte danach einem Intensivtest unterziehen. Wenn die MTBF* schon knapp erreicht oder überschitten ist, dann tausche ich die Platte einfach aus.

*= Mean time between failure (vom Hersteller angegeben Zeitspanne bis zum Auftreten des ersten echten Lesefehlers)

Verfasst: 16.10.2007 13:15
von ZeHa
Ich kann's im Moment leider nicht samplen, aber versuch Dich einfach an die ganz normalen Modem-Geräusche zu erinnern. Erst hat es gewählt und getutet, aber irgendwann kam so 'ne Stelle wo man nur Rauschen bzw. eine Art Zischeln hören konnte. Ssshhhhhhh.... so ungefähr halt.

Naja ich hoffe daß sie jetzt durch Nichtbenutzung nicht noch mehr kaputtgehen kann, da ich in nächster Zeit nicht direkt dazu kommen werde, mich drum zu kümmern.

Alt ist sie eigentlich auch noch nicht, vielleicht 3 Jahre oder so.

Verfasst: 16.10.2007 15:06
von AND51
bobobo hat geschrieben:scandisk nutzt einen scheiss (macht hier sogar eher noch zusätzlichen
ärger weil die platte ja nochmal richtig ackern muss)
Dann weißt du also auch, dass Scandisk/Checkdisk mit Absicht "solche lauten Geräusche macht"?

Wenn das Programm angewiesen wird, "fehlerhafte Sektoren wiederherzustellen", dann beudeutet das, dass die gesamte Festplatte, jeder Speicherbereich untersucht wird. Tritt aber ein Lesefehler auf, weil z. B. einmal der Lesekopf auf die Magnetscheibe geklatscht ist und deshalb an dieser Stelle auf der Scheibe nicht mehr gelesen/geschrieben werden kann, markiert Scandisk/Checkdisk diese Stelle als Fehlerbehaftet und Windows wird in Zukunft nicht mehr auf diesen defekten Sektor schreiben. Deshalb "ackert" die Festplatte auch so. Alle lesbaren Informationen, die aus defekten Sektoren noch gelesen werden können, werden auf noch intakte Bereiche der Festplatte kopiert.


Deine überaus weise Wortwahl verleitet mich zur Anname, dass du diesen
scheiss
bereits wusstest? :wink:

Verfasst: 16.10.2007 15:19
von bobobo
klar weiss ich das .. bin mittlerweile alt genug

ich weis auch das ne platte die geräusche macht kurz vorm abkacken
(beachte die wortwahl auch hier) steht .. jeder zugriff auf ne abkackende
platte kann ihr den gnadenstoss geben so dass ein scandisk maximal
NACH DEM BACKUP DER DATEN erfolgen sollte.

achso ..kaputte platte haben nichts mit dem alter der platten zu tun
(komischerweise auch nichtsunbedingt mit dem anschaffungspreis nach
dem motto : je teuerer desto hält) eher was mit der pflege oder
misshandlung derselben (da ist das alter des plattenbenutzers eher ausschlaggebend) oder eben mit allgemeinen fehlern bedingt durch die plattenherstellung bzw. fertigungskontrolle (HERSTELLERGARANTIE?)