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Klingt lustig, aber ich meine es (naiv) ernst.

Mein größter Hemmschuh bei der Entwicklung von Software (privat) ist mein schneller Motivationsverlust. Wenn ich durch den Stress im Job und Altagsverpflichtungen einige Tage/Wochen nicht mehr zum coden gekommen bin, spüre ich einen echten Motivationseinbruch und lasse viele Dinge einfach schleifen.

Dann sitze ich meist nur am Rechner und klicke mich durch die Foren, statt konzentriert an meinen Ideen und Programmen weiterzumachen. Ich muß zugeben, daß ich nach der Arbeit meist ziemlich kaputt bin - das trägt auch noch dazu bei. Bei meinem letzten Urlaub habe ich das Problem ganz heftig gehabt... da war mir die Zeit zur Erholung wichtiger, als daß ich mich endlich weiter mit meinen Projekten beschäftigt hätte.

Es gibt einen Teil in mir, der sich darüber wahnsinnig ärgert. Vor 20 Jahren währe mir das nicht passiert. Da habe ich, übertrieben gesprochen, Tag und Nacht vor dem Rechner gesessen und hab mir sogar den gang zum Klo verkniffen, nur um eine Routine endlich fertigzucoden.

Ich gehe jetzt auf die 40 zu und habe Familie, aber kann es allein daran liegen? Der Motivationsverlust nervt mich in letzter Zeit immer mehr an, da ich so viele neue, gute Ideen habe, aber selbst dafür sorge, daß sie im Sand verlaufen.

Ich bin mir sicher daß das nen "Kopf-technisches" Problem ist.
Vielleicht kennt ihr das ja auch und habt sogar wirksame Mittel dagegen gefunden.

Würde mich interessieren wie es Euch ergeht (bevorzugt meine Altersklasse).

Gruß Markus

Ich bin 42, verheiratet, 2 Töchter (4,7) und habe zu garnix Lust außer für das Eine

Also ganz normal wie es Dir ergeht

> Ich gehe jetzt auf die 40 zu und habe Familie, aber kann es allein daran liegen?

definitiv.
ich bin praktisch 38, und ich schaffe seit jahren nicht mehr so viel wie früher...

und in den letzten 3 jahren, seitdem ich surfe, krieg ich keine umfangreichen projekte mehr auf die reihe...

Ich kann jetzt dazu warscheinlich nicht viel sagen, da ich selbst noch seht jung bin (bald 17).

Ich sitze, wie du früher am Computer und bastel an Projekten herum. Ich kann mir aber nicht vorstellen, das für immer so zu handhaben.

Was ich dir empfehle, ist so ein Buch, was meinem Vater auch geholfen hat:
http://www.amazon.de/Finde-Deinen-Motiv ... 3478032601

und da ich grad dabei bin, hab ich da noch nen tolles Buch auf Lager (wo ich grad am ackern bin):
Sorge dich nicht - Lebe!

Ich find die Bücher einfach Super, weil die einem lernen, wie man mit seinem Leben richtig umgeht und z.B. die Zukunft Plant.

Das Problem kenne ich... bei mir liegt's oft daran, daß ich immer alles so perfekt wie möglich machen will, und es dann aber oft gar nicht erst angehe, weil ich Angst habe, daß sich bestimmte Weichen in die falsche Richtung stellen und hinterher nicht das rauskommt, was ich will

Du könntest versuchen, Dir einen separaten Platz zu schaffen, wo Du nur arbeitest, und am besten auch Deinen Browser und ICQ nicht öffnest. Wenn Dein PC im Wohnzimmer steht oder so, dann ist das eben auch ein "Wohnzimmer" und kein "Arbeitszimmer". Wenn man sich mental drauf einstellt, daß man eigentlich was arbeiten sollte, und das ganze auch mit den entsprechenden äußeren Umständen kombiniert, dann klappt das oftmals besser. Ist bei mir leider im Moment nicht so recht möglich, aufgrund kleiner Wohnung... aber vielleicht hast Du irgendwo ein Gartengrundstück, am besten noch eins ohne WLAN usw dann kannst Du dort hin, hast Deine Ruhe, wirst nicht abgelenkt und kannst produktiv sein.
Eine andere Möglichkeit, die meiner Erfahrung nach wirklich gut funktioniert, ist wenn Du Projekte mit anderen machst. Nicht übers Internet, sondern mit einem oder mehreren Menschen aus dem richtigen Leben. Da setzt man sich dann zusammen und motiviert sich gegenseitig, weil man an coolen Sachen arbeitet und es Spaß macht. Allerdings ist auch das etwas, was natürlich nicht jeder einfach mal so herzaubern kann - trotzdem kannst Du ja mal drüber nachdenken, ob es nicht jemanden gibt, den Du Dir als Mitentwickler ins Boot holen kannst.

Anscheinend ist das ganze ein sehr weit verbreitetes Problem, das viele Entwickler kennen... suche einfach mal nach "Procrastination", da wirst Du schnell fündig, und an passenden Vorschlägen mangelt es auch nicht. Aber diese dann wiederum umzusetzen... das ist dann das nächste Problem...

@Kurzer: Wende dich an einen kompetenten Psychologen.

Christi hat geschrieben:@Kurzer: Wende dich an einen kompetenten Psychologen.

das ist doch ein widerspruch in sich...

@Kurzer:
Ich glaube dass man im Laufe der Zeit in seinem Innersten begreift, dass es wirklich Wichtigeres im Leben gibt als privat alleine für sich und sein Ego zu proggen.

Als ich noch täglich professionell programmiert habe, hatte ich im Grunde noch wesentlich mehr "real Live" als heute, da ich ja im Job bereits den ganzen Tag vor der Kiste gehockt habe und als Ausgleich dann in meiner Freizeit viel mehr draussen vor der Türe war.
Nun ist im Grunde das Programmieren der geistige Ausgleich für mich und wohl so eine Art Bestätigung dass man geistig noch nicht ganz zum alten Eisen gehört.

Was das Zurückgewinnen der Motivation angeht, kann ich eigentlich nur ZeHa zustimmen:
Einen richtige Motivationsschub habe ich im Grunde bekommen, seit dem ich mich mit einem anderen Programmierer zusammengetan habe und wir uns im Grunde täglich per ICQ und via Voice per Skype austauschen.
Wir hatten halt schnell gemerkt, dass wir in vielen Dingen auf der gleichen Wellenlänge sind und auch der Humor passt, so dass da inzwischen eine echt dicke Freundschaft draus geworden ist.
Leider hat ihn momentan das "real Live" in seiner schlimmsten Form eingeholt und er hat weiss Gott andere Sorgen als zu proggen.

Aber im Grunde kann ich sowas nur empfehlen, da man ja immer wieder an Dinge stößt wo man nicht weiter weiss oder die der andere Besser kann oder lieber macht als man selber (besagter Partner z.B. ist ein wesentlich besserer Grafiker als ich und auch beim GUI-Design ist er sehr gut).
Ausserdem hat man dann immer jemanden im Nacken sitzen der einem dann neue Ideen vorträgt und dann nach 2 Minuten so Sprüchen rein haut wie: "Waaaas? Du bist damit immer noch nicht fertig? Nun mach mal hinne !!!"

Gruß, PL.

@Kurzer

Dein Problem ist (mir und allseits) bekannt, ich schätze das ist wohl die Krise
in der Mitte des Lebens. Wenn später Untenrum nicht mehr viel
läuft, Mutti Kaffeekränzchen abhält und die Kinder sowie der Job wech ist hat
Mann vielleicht wieder mehr Muße für sein Hobby.

Kurzer hat geschrieben:Klingt lustig, aber ich meine es (naiv) ernst.

Mein größter Hemmschuh bei der Entwicklung von Software (privat) ist mein schneller Motivationsverlust. Wenn ich durch den Stress im Job und Altagsverpflichtungen einige Tage/Wochen nicht mehr zum coden gekommen bin, spüre ich einen echten Motivationseinbruch und lasse viele Dinge einfach schleifen.

"AKTIV WEGLEGEN" ist m.E. das Beste in dieser Situation; nicht widerwillig sich zäh durchkämpfen, sonden "ganz was anderes" zu machen. Das reinigt die Ideen-Pipelines im Hirn ))
Mir geht das so, dass ich manchmal fieberhaft eine Woche oder zwei irgendwas code und auch gut vorankomme. Wenn ich dann merke, dass es irnxwie nicht mehr vorangeht und sich eher die schwer zu findenden Flüchtigkeitsfehler häufen, geht das ganze auf Eis. Es kommt dann später ganz von allein der Punkt der "Neuzündung", an dem es dann wieder richtig gut weitergeht.

Kurzer hat geschrieben: Dann sitze ich meist nur am Rechner und klicke mich durch die Foren, statt konzentriert an meinen Ideen und Programmen weiterzumachen. Ich muß zugeben, daß ich nach der Arbeit meist ziemlich kaputt bin - das trägt auch noch dazu bei. Bei meinem letzten Urlaub habe ich das Problem ganz heftig gehabt... da war mir die Zeit zur Erholung wichtiger, als daß ich mich endlich weiter mit meinen Projekten beschäftigt hätte.

Na siehste, GEHT DOCH!

Es gibt einen Teil in mir, der sich darüber wahnsinnig ärgert. Vor 20 Jahren währe mir das nicht passiert. Da habe ich, übertrieben gesprochen, Tag und Nacht vor dem Rechner gesessen und hab mir sogar den gang zum Klo verkniffen, nur um eine Routine endlich fertigzucoden.

Ich gehe jetzt auf die 40 zu und habe Familie, aber kann es allein daran liegen? Der Motivationsverlust nervt mich in letzter Zeit immer mehr an, da ich so viele neue, gute Ideen habe, aber selbst dafür sorge, daß sie im Sand verlaufen.

Schreib die Ideen erstmal nur ordentlich auf, damit sie nicht verloren gehen. Greif sie Dir dann,wenn du wieder richtig Lust darauf hast.

Ich bin mir sicher daß das nen "Kopf-technisches" Problem ist.
Vielleicht kennt ihr das ja auch und habt sogar wirksame Mittel dagegen gefunden.

Würde mich interessieren wie es Euch ergeht (bevorzugt meine Altersklasse).

Gruß Markus

Tja, ich habe 10 Jahre mehr Lebenserfahrung als Du, allerdings keine Kinder.