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Autobatterie

Verfasst: 26.02.2007 19:56
von ZeHa
Hallo,

als erstes wollt ich mal loswerden, daß ich in Sachen Elektronik absolut kein Held bin, eigentlich interessiert es mich schon ein bißchen aber irgendwie bin ich nie so richtig hinter das ganze Volt, Watt, Ohm, Ampere usw. gestiegen. Ich weiß zwar welche Größe in welcher Einheit angegeben ist, aber zu mehr reicht's dann wiederum nicht.

Nun meine Frage... nehmen wir an, ich hätte eine Autobatterie, und ich will damit irgendwas mit Strom versorgen, z.B. ein Radio, einen Verstärker, ein Laptop oder sonstwas - ist das generell möglich? Eine Autobatterie hat z.B. 12V, kann man das mit einem Spannungswandler "vergrößern" (wodurch sich dann die Lebensdauer reduziert oder so)? Oder heißt 12V ganz einfach "12V und mehr nicht"?

Dann wie sieht es mit Ampere aus? Wenn die jetzt z.B. 20 Ampere-Stunden leistet (ist jetzt mal nur 'ne Hausnummer), bedeutet das doch, daß ich ein Gerät, das z.B. 500 mA verbraucht, 40 Stunden betreiben kann? Oder ist das falsch gedacht?

Hat jemand damit schonmal Erfahrungen gemacht? Ich hab nix konkretes damit vor, aber ich frag mich einfach ob ich z.B. einen Gitarrenverstärker dran anschließen könnte. Natürlich haben die meisten (die nicht auf Portabilität ausgelegt sind) ein eingebautes Netzteil wo man direkt mit 230V reingeht - ich nehme aber an, daß intern weitaus weniger benötigt wird (könnte mich aber auch irren). Kann man dann generell da irgendwie rumbasteln?

Wie gesagt, ich kann mit diesen Werten nicht besonders rumjonglieren, Bits und Bytes sind mir da schon lieber :mrgreen: aber wenn sich hier jemand erbarmen würde, mir die obigen Fragen einigermaßen verständlich zu beantworten, dann wäre das sehr nett :)

Verfasst: 26.02.2007 20:08
von Kaeru Gaman
nuja... also intern läuft ein PC mit 12 und 5 volt.

d.h. die 12 hättest du, aber mit den 5 wirds schwierig,
weil sich gleichstrom nicht transformieren lässt.

wenn der verstärker intern 12V gleichgerichteten strom verwendet,
könntest du ihn mit ner autobatterie betreiben.

aber evtl. wäre es da einfacher, sich ne auto-stereo mit klinken-eingang zu besorgen... ;)

Verfasst: 26.02.2007 20:12
von DarkDragon
Kaeru Gaman hat geschrieben:d.h. die 12 hättest du, aber mit den 5 wirds schwierig,
weil sich gleichstrom nicht transformieren lässt.
Hmm... ich werf das wort jetzt einfach mal so rein: "Spannungsregler". Mit dem dürfte das doch machbar sein, oder nicht?

Verfasst: 26.02.2007 20:21
von ts-soft
Man kann auch 230V Wechselstrom aus der AutoBatterie gewinnen, aber
ohne viel Leistung und nicht lange.

Autobatterie ist darauf ausgelegt, ständig geladen zu werden, so wird sie
wohl eher Kaputt gehen (nicht so billig). Transportieren sorg für Löcher in der
Kleidung, so ganz an der Batteriesäure kommt man ja doch nicht vorbei.

Ich halte die Idee lediglich für eine Notlösung, denke Dir lieber was anderes
aus.

Verfasst: 26.02.2007 20:21
von Frogger
naja du kannst schon aus 12V 5V machen. du brauchst dafür einen
festspannungsregler, der auf 5V ausgelegt ist und mindestens einen nennstrom hat, den der verbraucher zieht.

hier mal ein paar links:
FSR 5V/5A
http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsregler
http://www.kreatives-chaos.com/artikel/ ... ungsregler

Verfasst: 26.02.2007 20:57
von Lupo
Nun meine Frage... nehmen wir an, ich hätte eine Autobatterie, und ich will damit irgendwas mit Strom versorgen, z.B. ein Radio, einen Verstärker, ein Laptop oder sonstwas - ist das generell möglich? Eine Autobatterie hat z.B. 12V, kann man das mit einem Spannungswandler "vergrößern" (wodurch sich dann die Lebensdauer reduziert oder so)? Oder heißt 12V ganz einfach "12V und mehr nicht"?
ist ganz einfach:
Augangspunkt 12 V Gleichspannung (Batterie etwa):
a)
mit einem Wechselrichter (auch Zerhacker) Umwandlung in Wechsel-
strom, dann beliebige Transformation in jede Spannungshöhe (> 12V,
< 12V), dann bei Bedarf wieder Gleichrichtung oder auch nicht.
Bei Conrad bekommt man günstig solche Wechselrichter von 12V Gleichstrom
auf 220V Wechselstrom, da kann man dann alles anstecken, auch nen PC.
Wichtig ist da die Leistung, die der Wechselrichter schafft, z.B. 300W.

Auch muss die Batterie ausreichend Leistung liefern: Bei 300 W und 12V
immerhin 25A + Verluste im Wechselrichter - da muss schon eine
fette Autobatterie her. :wink:

b)
Wenn man eine geringere Spannung als die 12V benötigt, und die
verbrauchte Leistung klein ist (z.B. eine LED), dann genügt ein Vorwiderstand
oder ein Spannungsteiler. Für die richtige Dimensionierung der
Widerstände muss aber der Verbraucher exakt bekannt sein (R, P)
und darf sich nicht über die Zeit ändern. Ist also nur was für
Kleinstverbraucher, dafür billig. :)

c)
Hast du 12V Wechselstrom zur Verfügung, geht das Umwandeln
genauso, nur nimmt man anstelle eines Wechselrichters einen Trafo
(wie von der Märklinbahn :wink: ) oder ein Schaltnetzteil (was eigentlich
wiederum ein elektronischer Wechselrichter ist). Auch die Sache mit den
Vorwiderständen funktioniert genauso wie bei Gleichstrom.
ann wie sieht es mit Ampere aus? Wenn die jetzt z.B. 20 Ampere-Stunden leistet (ist jetzt mal nur 'ne Hausnummer), bedeutet das doch, daß ich ein Gerät, das z.B. 500 mA verbraucht, 40 Stunden betreiben kann? Oder ist das falsch gedacht?
Die Amperestundenangabe einer Batterie bezieht sich auf 5-stündige
Entladung. Beziehst du aus einer Batterie einen höheren Strom, der
z.B rechnerisch eine 3-stündige Entladung ergeben würde, so wird
die Abgabe aus der Batterie aber kürzer sein und du bekommst nicht die volle
Amperestundenzahl raus. Da gibts allerlei Verluste durch den Innenwiderstand etc.

Wenn du nun nach deinem Beispiel auf 40 Stunden entladest, könnte
es sein, dass du auch auf mehr Amperestunden Kapazität kommst, das
hängt dann von deinem Batterietyp ab. (Blei, NiCd, NiMn etc).

Wenn du mit ganz geringen Strömen entladest, dann wird die Selbst-
entladung der Batterie größer sein als die entnommene Leistung -
die Ah-Kapazität sinkt !

Weiters bleibt die Spannung an einer Batterie im Laufe der Entladung
nicht konstant - sie sinkt und damit die abgegebene Leistung.
Auch kann man nicht alle Batterien vollständig ohne Schaden entladen
(z.B. Blei) - 30% Restkapazität sollten drinnen bleiben, sonst ist sie
bald Schrott.

aber wenn sich hier jemand erbarmen würde, mir die obigen Fragen einigermaßen
verständlich zu beantworten, dann wäre das sehr nett
Jetzt weis ich wenigstens wofür wir das in der Schule gelernt haben :mrgreen:

Tschüss Lupo

Verfasst: 04.03.2007 10:54
von ZeHa
Okay danke erstmal für die ausführliche Erklärung. Werde das erstmal so richtig verdauen und dann in Zukunft hoffentlich ein bißchen mehr Ahnung von solchen Dingen haben :mrgreen:

Verfasst: 04.03.2007 23:47
von mueckerich
Also, als erstes hängt es von dem Verstärker ab, wie hoch die einzelnen Spannungen sei müssen. Ein Röhrenverstärker benötigt schon ein paar Volt mehr (so um 200 -300V) als ein Tranistorverstärker. zum anderen sind bei einem Halbleiter- oder Röhrenverstärker meist mehrere Spannungen (auch negative) nötig. Eine einfache Lösung um das mal eben so dahinzubasteln ist somit nicht gerade möglich. Du bräuchtest verschiedene Step-up / Step -down Converter (in Schaltnetzteilausführung) die auch die Leistung bringen.

Die einfachste Lösung wäre somit ein Wandler wie von Lupo beschrieben. Allerdings nimm kein so ein Billigteil. Du mußt darauf achten dass die Ausgabgsspannung (230V) ein Sinusverlauf hat. Die billigeren Geräte arbeiten mit einem einfachen Rechteckgenerator. Die damit entstehenden Oberwellen werden sicherlich nicht zu einem prickelnden Klangerlebniss führen und können sich in je nach Bauart des Verstärkers in Verzerrungen, Brummen und Pfeifen äußern.

Verfasst: 14.03.2007 23:09
von hardfalcon
Nur um dir mal einen kleinen Anhaltspunkt bz. des Machbaren und des Preises zu geben: die "fetteste" Autobatterie, die ich vorhin im Katalog vom Baumarkt (Hela) gefunden hab, war ein 88Ah-Modell. Kostenpunkt ca 65€. Es hängt immer von der benötigten Leistung ab, wenn du nur ein paar hundert Milliampere Strom brauchst, könnten für eine autarke Stromversorgung u.U. auch ein paar ordentliche Solarzellen langen (vll. mit ner Autobatterie als Puffer).

Verfasst: 14.03.2007 23:49
von dllfreak2001
Naja, die meisten Verstärker brauchen intern eine symmetrische Spannung das heißt zB. +15V und -15V. Leistungsstarke Verstärker werden
zudem mit höheren Teilspannungen betrieben. Solche Gitarrenverstärker brauchen teilweise +-50V, also kannste den direkten Betrieb mit der Batterie vergessen.

Mmmh, ich meine Bleibatterien sind relativ gutmütig und können durchaus
bis zum kochen der Batteriesäure belastet werden. Werden sie einmal Tiefentladen kann man sie auch durch Zyklen schnell wieder reparieren.