Haltbarkeit digitaler Inhalte

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stbi
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Beitrag von stbi »

vonTurnundTaxis hat geschrieben:... darauf hinzuweißen, dass ...
Könnte man plakativer auch als hinzuweißen schreiben :lol: sorry, ich konnte leider nicht widerstehen, darauf hinzuweisen :mrgreen:

Zurück zum Thema:

Bei gepressten CDs sind die Bits in eine Aluminiumfolie eingeprägt, die zwischen Polycarbonat und Lack eingebettet ist. Die Aluminiumfolie kann in einer normalen Umgebung unmöglich verändert werden. Polycarbonat ist ein sehr robuster Kunststoff (Lego, Mopedhelme), der lediglich durch Chemie oder UV-Strahlung verändert werden kann. Probleme bei gepressten CDs gibt es nur, wenn der Hersteller einen agressiven Lack verwendet, der die Aluminiumschicht oxidiert. Oder wenn der Anwender mit einem aggressiven Stift oder Aufkleber drangeht, der ebenfalls durch den Lack wirkt.

Bei gebrannten CDs, um die es sich bei der Archivierung hauptsächlich dreht, sieht es leider anders aus. Die bittragende Schicht besteht aus einem organischen Farbstoff. Dieser ist natürlich sehr lichtanfällig, sonst könnte er ja nicht durch den Laser des Brenners verändert werden. Auch bezüglich der Temperatur sind diese Farbstoffe nicht sehr hart im nehmen. Bei kühler und dunkler Lagerung sollten die Scheiben aber realistisch gesehen durchaus 25 Jahre halten, die Hersteller geben da weit mehr an.
CD-RWs sind übrigens empfindlicher als CD-Rs, da der Helligkeitsunterschied zwischen 0 und 1 bei den RWs technisch bedingt ohnehin geringer ist. Vor allem wenn sie schon mehrfach beschrieben wurden, geht die Haltbarkeit rapide abwärts.

Wer schon mal gebrannte CDs im Auto liegen hatte, wird im Sommer nach wenigen Wochen keine Freude mehr daran haben. Es sei denn, sie sind im CD-Wechsler unterm Sitz.

Wer sich darüber beklagt, dass gebrannte CDs nach wenigen Wochen oder Monaten eklatante Lesefehler aufweisen, der macht meiner Meinung nach irgendetwas grundsätzlich falsch. Entweder falsche Aufbewahrung, falsche Beschriftung, billigster Brenner, billigste Rohlinge. Wer weiss, dass eine CD brutto doppelt so viel Kapazität hat wie netto, kann sich ausrechnen, was bezüglich Fehlerkorrektur für ein Aufwand getrieben wird und was alles zusammenkommen muss, damit ein Lesefehler auftritt.
Ich verwende gebrannte CDs beruflich seit den Anfängen, aber außer bei CD-RWs habe ich bisher noch nie Probleme gehabt.

Mein Tipp zur Archivierung: Daten immer auf zwei Datenträger kopieren. An zwei räumlich getrennten Orten lagern. Nicht in Kunststoffhüllen oder -behältnissen aufbewahren. Kühl, trocken, dunkel lagern. Stichprobenartig auf Lesbarkeit prüfen. Bei Technologiewechsel umkopieren, z.B. CD => DVD => BD (sobald verfüg- und bezahlbar).

Für die "normale" tägliche Datensicherung des PCs eine billige, externe USB-Platte nehmen, die nur fürs Backup eingeschaltet wird und im Normalbetrieb aus bleibt.

Ansonsten dürfte die Diskussion um das geeignete Archivmedium ziemlich akademisch sein, denn außer gebrannten CDs oder billigen USB-Platten gibt es für den Privatanwender ohnehin keine erschwinglichen Alternativen. Sämtliche Bandtechnik ist anfällig und teuer, MOs sind klasse und sauteuer.
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vonTurnundTaxis
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Beitrag von vonTurnundTaxis »

stbi hat geschrieben:schreiben :lol: sorry, ich konnte leider nicht widerstehen, darauf hinzuweisen :mrgreen:
Ja, jemand hat es gefunden^^
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