Seite 3 von 3

Verfasst: 27.11.2005 01:11
von Kaeru Gaman
da muss ich Helle in gewisser weise zustimmen:

begrifflich wird kein unterschied zwischen künstlicher intelligenz und künstlichem instinkt gemacht.

das meiste, was KIs heutzutage leisten, ist sogar weniger als instinkt:
streckenweise einfach stupides script-abarbeiten.

da aber nunmal die billigste entscheidungsfindung als KI bezeichnet wird,
ist der begriff halt so festgelegt, auch wenn er nix mit intelligenz zu schigge hat.

Verfasst: 27.11.2005 01:16
von Zaphod
naja, das problem das die künstliche intelligenz hat ist, dass ein problem nur dann algorithmisch gelöst werden kann, wenn es wohldefiniert ist.

oder anders ausgedrückt, wenn dich aliens auf dem weg von der kneipe wegbeamen funktioniert auch der betrunken-nach-hause-torkel algorithmus nichtmehr ;)

Verfasst: 27.11.2005 01:32
von IcedCoffee
@Kekskiller:
>> Sowas wie Bauchgefühl gibts ja da meistens nicht
ich würde gerne mal das selten sehen
>> der Agent ist trainierbar und entscheide nach Erfahrung
genau sowas will ich ja programmieren
also er soll sich in einer DB speichern welche aktien zur selben zeit steigen/fallen
um so nach einer langen zeit erkennen zu können welche firmen "zusammen gehören" und welche nicht
>>theoretisch ist es eine einfache Sache
theoretiker sind menschen die es wissen aber nicht können. und sowas kan ich leider nciht brauchen

@Danilo:
im grunde genommen machst du es richtig
nur leider hast du glaube ich keine ahnung wie es geht
der richtige teil:
- du suchst nach einfachen erklährungen und math. formeln
der falsche teil:
- billige aktien können genauso viel gewinn bringen wie teuere
- weil: wen ich 50 aktie kaufe die je 9€ kosten und sie für 11€ verkaufe habe ich einen gewinn von 100€
und wen ich mir aktien kaufe die 18€ kosten kann ich mir nur 25 kaufen das heist die aktie muss um 4€ steigen
das ist aber eigentlich beides nicht schlecht weil die warcheinlichkeit das die eine aktie um 2€ steigt und die andere um 4€ ist gleich hoch
zumindest im moment da ja nicht bekannt ist wie die aktie in der vergangenheit war oder wie gut/schecht die news für die aktie sind

@all:
THX für die links und tips

ps: für mich ist eine ki eigentlich erst eine ki wen sie dinge macht die keinen sin machen
also wen sie dinge tut die nicht programmiert worden sind
wenn die dinge macht die sie gelehrnt hat obwohl sie garnicht die gelegenheit hatte dieses zu lehrnen
auch wen das ergebniss 'falsch' ist wen sie das^^ kann dann kann ich sagen SIE/ER [nicht es] ist eine K.I.

Verfasst: 27.11.2005 03:10
von ZeHa
Aus Erfahrung handeln oder einen Wert aus einer (auch biologischen) Datenbank holen ist (für mich) keine KI!

Ich würde aber mal behaupten, daß ein Mensch das auch nicht wesentlich anders macht...

Verfasst: 27.11.2005 03:12
von Kaeru Gaman
yap, genau...

"Beam me up, Scotty, there's no intelligent life down here."

oder aus "My Stepmother is an Alien":

- "Interessiert es sie nicht, ob es intelligentes Leben auf anderen Planeten gibt?"
- "Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es intelligentes Leben in diesem Raum gibt."


...aber keine sorge, Homo Sapiens is wie ein schnupfen: geht vorbei...

Verfasst: 27.11.2005 09:20
von Helle
...Und damit sind wir beim Verhältnis "Natürliche Intelligenz" - "Künstliche Intelligenz". Soll KI nur der Versuch sein, NI möglichst genau nachzuempfinden oder soll KI dort anfangen, wo NI an seine Grenzen gestossen ist (nicht geschwindigkeitsmässig!)? Bei der Schach-Programmierung z.B. hat man es schon lange aufgegeben, die Gedankengänge der Top-Leute in Programm-Algorithmen packen zu wollen.
So, nun muss ich los zum heutigen Schach-Punktspiel. Mal sehen auf was ich es schieben kann wenn ich einen an die Mütze kriege... :D

Verfasst: 27.11.2005 10:42
von ullmann
Die Problemstellung, die du lösen willst, ist eine Aufgabe für ein Professoren-Team an einer Uni.

Zur Intelligenz gehört Lernfähigkeit, nicht nur das wahrscheinlichkeitsbedingte Auswerten von statistischen Daten. Das bedeutet, aus vorhandenem Wissen sind neue Algorithmen zu finden, die das eigene Handeln bestimmen und das Wissen modifizieren und neues Wissen integrieren und Widersprüche dabei finden und lösen. KI versucht das maschinell, selbstprogrammierende Automaten (im Sinne von Logik, nicht Roboter).

Soviel (besser sowenig) wie ich weiß, verwenden Wissensdatenbanken eigene syntaktische Regeln, die maschinell umgesetzt werden können.
Der Aufbau einer Wissensdatenbank ist sicher enorm aufwendig (mehrere Mann-Jahre).
Das ist aber noch keine Lernfähigkeit. Ob da die Programmierung / Modellierung neuronaler Netze weiterhilft? Ich glaube, dazu auch auf diesem Board schon was gelesen zu haben.

Zu den Aktien. Ein guter Broker berücksichtigt Fachwissen. Welcher Firma hält an welcher anderen Firma wieviel Anteile? Branche? Was tun die Wettbewerber? Personalkosten? Produktionskosten, Stückkosten etc.? Wie modern sind die Produktionsmittel? Wieviel und wie aussichtsreich ist die Forschung in der Firma? Wieviel Patente hält die Firma? Marketing? Welche Nachrichten über diese Firma bestimmen das Kaufverhalten der Anleger (z.B. Panik-Verkäufe)? Und noch vieles, vieles mehr. Und dazu seine Erfahrung bestimmt sein Bauchgefühl.
KI müsste dieses Wissen als Grundlage bekommen, stets aktualisiert, die Algorithmen müssen dieses Wissen über 100, 200 oder mehr Firmen miteinander abstimmen und vergleichen und neue Schlussfolgerungen daraus ziehen und in die Algorithmen einfließen lassen.

Fazit: Statistische Auswertungen wie Danilo schreibt, ok. KI ist mehrere Nummern zu groß für einen Einzelnen.

Rainer

Verfasst: 27.11.2005 12:12
von Norbie
Ein Programm, dass die Börse beobachtet und Tipps gibt, gibt es schon:
"Moneybee"
Kann man kostenlos laden.

Das Programm trainiert ein Neuronales Netz mit alten Börsendaten der Letzten Wochen, Monae und dann spukt das Programm (in etwa) aus, wie die Zukunft aussehen könnte.

Verfasst: 27.11.2005 20:42
von Kekskiller
theoretiker sind menschen die es wissen aber nicht können. und sowas kan ich leider nciht brauchen
Jetzt fühle ich mich leicht beleidigt.

Aber anscheinden willst du genau das, was ich beschrieben habe. Aller Anfang ist graue Theorie, wenn du nicht einsehen willst, dass sie nötig ist, dann frage ich mich, wie du jemals das Programmieren gelernt hast.

Das "selten" im Sinne von Bauchgefühl definiere ich beim Menschen auch nicht anders, als eine Kombinationen von Situationen... Der Mensch speichert auch alles in seiner Gehirn-Datenbank ab und nutzt sie, ergänzt sie, bearbeitet. Eigentlich arbeiten das gesamte Denken mit Wahrscheinlichkeiten, meiner Meinung nach. Es gibt Leute, die verlassen sich lieber auf Sicherheit und achten auf wahrscheinlich hohe Sicherheit. Dann wieder welche, die entscheiden spontan ("zufällig"), was sie wollen. Das basiert aber auch nur aus einem feinen Gewebe aus Zuständen, wenn alles nur einen Zustand hätte, dann gebe es schließlich auch keine Entscheidung, keine Vielfalt, also auch keine vielfältigen Gedankengänge!




zum Thema Expertenteam: KI ist sowieso noch nicht weit genug entwickelt, dass man es im normalen Programmieren einsetzen dürfte... Schließlich müsste die KI selbst ja auch lernen und Erfahrung sammeln, wo wir wieder bei dem Thema des Klonens von Erinnerung, Menschlichkeit von Robotern, usw wären.

Verfasst: 07.06.2007 14:28
von teachco
Es ist schwierig über ein Thema zu diskutieren, wenn es keine Definition zum zentralen Begriff gibt.
Ein konstruktivistischer Ansatz den Begriff irgendwie "begreifbar" zu machen, besteht darin, wesentliche Merkmale der menschlichen Intelligenz zu abstrahieren. Diese als Referenz betrachtet können dann mit den Möglichkeiten einer gegebenen Computerapplikation verglichen werden. In der Literatur findet man drei Merkmale, die als notwendige Bedingungen eingestuft werden, wobei das menschliche Referenzmodell 12 Stufen hat. Von Intelligenz spricht man erst, wenn diese drei mindestens erfüllt sind. Die weiteren Stufen führen dann nur zu einer Klassifizierung bis hin zur menschlichen Intelligenz. Hier die drei Minimal-Merkmale:

1. Die Fähigkeit zur Verarbeitung beliebiger Symbole (nicht nur Zahlen).
2. Der Aufbau eines inneren Modells der äußeren Welt.
3. Die Fähigkeit zu einer zweckentsprechenden Anwendung des Wissens.

Der Knackpunkt für einen Computer ist sicherlich Punkt 2, dann Punkt 3. Bei Punkt 2 stellt sich gleich die Frage, wie umfangreich das sein muss. Für ein Computerspiel oder einen begrenzten Einsatzbereich kann man das wohl noch eingrenzen und das sollte man auch. Ob man nun informationstechnisch den Kohonen-Ansatz mit den neuronalen Netzwerken nimmt oder ein regelbasiertes System wie bei Expertensystemen hängt wohl davon ab, ob man lieber tausende Regeln definiert oder das System wochenlang trainiert. Auf jeden Fall gehört auch eine Menge Fleißarbeit dazu. Man kann sich auch Gedanken machen, ob man die Sache prozedural angehen will oder objektorientiert. Das hängt sicher vom Anwendungsfall ab.