Verfasst: 14.07.2008 07:19
Genau so war es auch. Ich hatte mich in PureBasic verliebt, aber esmarco2006 hat geschrieben:Naja, es hätte auch sein können, daß die Chemie nicht mehr stimmte.
wollte mich nicht mehr. Das ist schon ein paar Jahre her, und ich habe
neue Lieben gefunden. Ich bin so glücklicher, als mir den Arsch aufzu-
reißen um anderen Menschen bei der Finanzierung ihres Hauses zu helfen.
Ein Danke und eine Erwähnung in der History ist ja nett, aber wenn ich meine
Lebenszeit nutzen kann um mir eine Altersvorsorge zu finanzieren, ist das netter.

Und ja, Menschen kommen und gehen überall. In jeder Firma, in jedem Team.
Ist ja kein Ding.
Das ist so nicht ganz korrekt, weshalb ich es nun wieder ausbügelnDD hat geschrieben:Er hat viele der Standardlibraries mitprogrammiert und damals hat er auch die PureBasic IDE entworfen
und korrigieren muß, wozu ich aber eigentlich grad keine Lust habe.

Ein kleiner Standard-Editor war schon vorher da. Der war erst in C geschrieben,
Fred hat ihn nach PB übersetzt und dann unter der GPL-Lizenz freigegeben.
Erst dann konnte ich loslegen und habe ProcedureBrowser, ColorPicker,
Tools-Menu, Recent Files, erweiteretes SyntaxHighlighting und so Kram
eingebaut, wobei dann Fred und freak kontrolliert, verbessert und erweitert
haben, sowie natürlich selbst neue Dinge eingebaut.
Bei den Libs habe ich ein paar Kleinigkeiten gemacht. Die Font-Styles
erweitert, ContainerGadget, ScrollbarGadget und so hinzugefügt.
Richtig arbeiten konnte ich nie, da ich keinen Zugriff auf die Lib-Sourcen
oder den Compiler-Source hatte. Fred wußte von Anfang an das ich selbst
in Richtung Compilerbau arbeite, und hatte da wohl speziell bei mir Angst, dass ich
ihm etwas von seinem "Baby" stehlen könnte. Das hat er mir so nie gesagt,
aber es war mein Gefühl. Um die Sourcen für Font und GadgetLibs zu bekommen,
um die Libs dann zu erweitern, hats lange Zeit und viel Überzeugungsarbeit
gebraucht. Bei der 3D-Engine damals das gleiche Problem. Es gab einen Bug
und Fred fand ihn nicht. Also tagelang rumbetteln das er den Scheiss mal
rausrückt, dann noch etliches hin und her bis ich endlich alles hatte, um es
selbst kompilieren zu können. Das war anstrengend und hat mich einiges
an Nerven gekostet... und am Ende finde und fixe ich innerhalb von 10
Minuten den Bug.
Wir waren damals alle noch zu unerfahren was professionelle Teamarbeit
anging, und dementsprechend lief es eben auch alles ab - einfach nur rumgemache
ohne Struktur drin. Und wenn ein Teammitglied (wann ich das geworden sein
soll und ab wann ich es nicht mehr war, hab ich nie mitbekommen) keinen
Zugriff auf den Source hat, um den es geht, dann kann dieser Programmierer
seinen Job nicht machen. Das einzige was wirklich offen war, das war der
Editor-Source, und der war ja für jeden hier zugänglich. Da lief es dann
auch gut und der wurde von 0 auf 100 gebracht.
Viel Wissen von mir was Compilerbau und auch ein paar Lib-Sachen betraf,
konnte ich so eben nicht direkt selbst einbringen. Solches Zeug haben wir
immer im privaten Chat gemacht. Ich hab Fred alles erklärt, ihm mein Wissen
gegeben, und konnte dann nichts weiter tun, als abzuwarten ob er es dann
irgendwann vielleicht mal einbaut. Ich habe ihm gesagt es wäre besser die
Libs zu splitten, so dass jeder Befehl in einem eigenen .obj ist, da sonst auch
alle ungenutzten Befehle mit in die .exe gelinkt werden. Fred hat es mir einfach
nicht geglaubt, und wieder mußte ich Überzeugungsarbeit leisten und es ihm
erst an einem Beispiel beweisen, bis er mir glaubte und das für eine gute
Idee hielt. Das war für mich manchmal so, als wenn ich mit einem absolutem
Anfänger rede, obwohl mein Gegenüber ein kommerzielles Produkt auf
dem Markt hat. Fred ist echt ein netter Kerl, aber was Compilerzeug anging
war er -zumindest damals- oft ohne Plan.
Einige hier können sich vielleicht noch an die Zeit erinnern, als Feature-Requests
2-3 Jahre für die Umsetzung brauchten. Ich habe selbst in den letzten Jahren
Compiler geschrieben, und da habe ich so manche Dinge, auf die ich bei Fred
2 Jahre gewartet habe, in meinen Compilern innerhalb 2-3 Stunden eingebaut.
Von daher verstehe ich diesen Teil heute noch immer nicht, was damals
der Grund war. Vielleicht war das Problem einfach nur, dass Fred sich
nie mit Compilerbau beschäftigt hat, sondern einfach irgendwas gemacht
hat, um irgendwas irgendwie hinzubekommen.
Zwischen uns gab es bei dieser Arbeitsweise logischerweise dann auch
immer mehr Stress, denn ich war mit meinen Nerven ziemlich am Ende.
Ich habe vielleicht eine ganz andere Denk-, Arbeits- und Herangehens-
weise beim programmieren als andere Leute. Ich setze Prioritäten anders
als Andere, bin perfektionistisch veranlagt, habe sehr hohe Ansprüche an
mich selbst und an Andere, wenn diese in meiner Liga spielen wollen.
Ich bin halt anders als alle Anderen...

...und dann kommt es eben vor, dass Menschen in einem Team einfach
nicht zusammen passen.
Ohne Hilfe und ohne Führung wäre aus PB nie das geworden, was es
jetzt ist. Bei Fred und freak scheint es gut zu laufen, und ich denke freak
hat dem Chef da einiges beigebracht und auch erstmal Ordnung ins Chaos
gebracht. Da kann Fred nur froh sein das er freak hat...