Das hängt wohl damit zusammen, dass die Etats für bestimmte Bereiche anhand der gemachten Ausgaben neu vergeben werden. Hat dabei ein Bereich weniger Geld ausgegeben, als ihm zustand, wird sein Etat für das nächste Jahr entsprechend nach unten korrigiert. Sparen wird dort also bestraft. Es ist hingegen wesentlich schwieriger, eine Etaterhöhung durchzubekommen. Daher wollen alle stets den gesamten Etat ausgeben, um leicht denselben oder einen noch höheren beantragen zu können.(plötzlich werden irgendwelche Straßen oder Brücken geflickt).
Allgemein jedoch finde ich eine MWSt.-Erhöhung besser, als irgendwelche Spezialsteuern die nachher völlig andere Dinge zweckentfremdet gegenfinanzieren (wie geschehen mit Ökosteuer zur Senkung der Lohnnebenkosten, Tabaksteuererhöhung zur Terrorbekämpfung, ...). Die MWSt. ist auch eine relativ 'gerechte' Steuer, da sie alle betrifft, und alle zum gleichen Anteil. Der Porschekäufer zahlt nun einen Aufschlag, der dem Aufschlag von hundert Familienmonatseinkäufen entspricht.
Aber man darf die MWSt.-Erhöhung nur als allerletztes Mittel ansehen. Ich denke, hier wurde sie voreilig als einfache Einkommensquelle gesehen. Da brauchte man sich keinen Kopf um so komplizierte und unbequeme Dinge wie Ausgabenkürzungen zu machen, sondern hat sie einfach mal um 3 (!) Prozente raufgesetzt, um mehr Kohle einzunehmen.
Diese MWSt.-Erhöhung empfinde ich daher als falschen Schritt.
Allerdings weiß ich nicht, was ich oben in der Umfrage anklicken soll. Die Antworten sind wirklich etwas ungünstig und nicht objektiv gewählt.