M$ darf sich durchaus etwas von mir wünschen

, nämlich die
ausschließliche Benutzung der Registry, aber die Praxis sieht völlig anders aus,
zumindest aus meiner Sicht.
Wir schreiben hier kommerzielle Programme, die für
Leistungsabrechnungen aller Art verwendet werden. Mehrere hundert
User benutzen auf mehreren hundert PCs verstreut im ganzen Land
die Software. Die PCs gehen uns nichts an, sie sind vom Kunden
bereitgestellt und werden von seinem PC-Support gewartet.
Früher haben wir auch die Einstellungen in der Registry gespeichert, aber mit
der Zeit konnten wir das einfach nicht mehr supporten:
Erstens:
- Jeder (mit Berechtigung) kann die Registry editieren und auch in deinen
Einstellungen rumwühlen.
- Das tun auch Virenprogramme, Cleaning-Programme und was es sonst
noch an Tools gibt, all das, ohne daß man es erfährt.
Das hat zur Folge, daß man bei jeder Abfrage in der REG alles durch
eine komplette Plausibilitätsprüfung laufen lassen muß, weil auch ungültige
Einträge drinnen stehen können. Das kann Aufwand sein, wen man
20, 50 oder gar hunderte Einstellungen hat, die ev. auch gegeneinander
kritisch sind.
Zweitens:
- Die Registry kann jederzeit gegen eine ältere Version getauscht werden,
ohne daß man darauf Einfluß hat, z.B. durch Kopieren mit Regedit.
Irgendwer installiert ein neues Programm, irgendwas läuft nicht
und irgendwer erinnert sich, daß es ja noch eine Sicherheitskopie der
Registry gibt....
Ja , und was ist nun, wenn so eine fehlerhafte Einstellung in der REG
auftaucht ?? Dann klingelt das Telefon und es braucht Zeit, Zeit
und nochmal Zeit bis man mit dem lokalen PC-Supporter oder noch
schlechter dem Benutzer des PC versucht, das zu regeln und er letztendlich
doch das Programm (wo ist denn nur die CD?) neu installieren muß
und seine 50 Einstellungswerte (böse gesprochen) fort sind.....
Also, das alles konnten wir uns einfach nicht mehr leisten, deshalb:
- wir haben komplett auf eigene .INIs umgestellt
- mit integrierter Benutzerverwaltung, das war einfacher zu erstellen
als die ganzen Plausibilitätsprüfungen und Versionschecks,
Fehlerbehandlung etc.
- die .INIs sind verschlüsselt, redundant sowie
prüfsummengesichert.
- in 97% aller Anwendungen können wir diese auf einem File-Server
zentral ablegen, bestens gesichert und von uns auch einfach zu
warten. Wir wissen dadurch, welche Voreinstellungen unsere Kunden
bevorzugen, können dadurch bei Programmupdates besser
reagieren, häufig gewählte Optionen verbessern und nicht benötigte
entsorgen.
- Das Installieren der Software kann auch vollständig entfallen:
In vielen Fällen ist es möglich, das Executable auf dem Fileserver zu
deponieren ( Vorteil von PB mit seinen kleinen EXE) und nur eine
Verknüpfung zu setzen.
Seitdem wir wieder die .INI Dateien haben, hat sich der Support-
Aufwand massiv gemindert, besser gesagt es gibt keine Probleme
mehr mit Voreinstellungen & Co ..... es kann sie ja auch niemand mehr
ändern außer unser eigenes Programm tut dies.
Wir haben auch Aufträge gelandet, weil wir REG-neutrale Programme
anbieten konnten, der Mitbewerb nicht.....aber noch nie hat jemand
von unseren Kunden verlangt, daß das Programm die Registry
gemäß M$-Vorgabe benutzen MUSS!
Etliche Großunternehmen machen auch REG-neutrale Programme zur
Bedingung.
Also: Die alleinige Benutzung der REG macht IMHO nur dann Sinn, wenn man auch
die 100%ige Kontrolle und Support über den PC hat.
Dann kann es - auch wieder nur bei mehreren Benutzern - Vorteile bieten.
Ansonsten: Die Registry nur wenn absolut notwendig benutzen...
Der Trend geht ohnedies wieder weg vom Eintragen in der REG.
Betrachtet die INI doch genauso als Bestandteil des Programmes
wie eine Help-Datei oder eine readme.txt.
Klar auch, daß M$ mit in der REG eingetragener Software mehr Freude
hat als mit INIs. Die REG läß sich ja auch leichter ausspionieren.......
Cu Team100