Froggerprogger hat geschrieben:Es gibt da durchaus begründete Theorien dafür, dass auf eine starke Erderwärmung eine schlagartige (innerhalb ca. 10 Jahren) Abkühlung in unserer Region folgt, was wohl dadurch verursacht wird, dass die Süsswassermengen, die durch das Abschmelzen des Eises im Norden entstehen, in die Meeresregionen fließen, wo der Golfstrom sich abkühlt, nach unten sackt und wieder zurück nach Südamerika fließt. Der Golfstrom ist ja eine Art gigantisches Wärmeförderband. Durch das oben schwimmende Süsswasser wird dann dieser Kreislauf gestört, so dass der gesamte Fließprozess chaotisch wird und zusammenbricht, was eine Eiszeit in Europa bringt, die zumindest einige hundert Jahre dauert, bis sich der Golfstrom wieder erholt hat und wieder funktioniert. Belege dafür gabs in Eisbohrungen, wo man das Klima der letzten zig-zehntausend Jahre in den Schichten ablesen konnte.
Früher dachte man ein großer Klimaumschwung kommt langsam
über eine sehr lange Zeit. Es scheint aber doch eher so zu sein
das dies sehr schnell, innerhalb von 10 bis 15 Jahren passieren
kann.
Die Forscher sind sich da auch nicht komplett einig (das sind
sie nie, es gibt immer versch. Meinungen), aber viele meinen
das hier in Europa noch innerhalb der nächsten 50 Jahre die
nächste große Eiszeit kommen wird.
Wenn der Golfstrom abbricht, sind wir wahrscheinlich ziemlich
am Arsch hier, was zu riesigen Fluchtwellen der (nord)euro-
päischen Menschen in andere Regionen führen könnte.
Um jetzt nicht den Teufel an die Wand zu malen, muß man
aber auch sagen das Klimaschwankungen schon immer ganz
natürlich sind.
Bis Mitte der 1980er gab es noch regelmässig richtige Winter
wo monatelang eine geschlossene Schneedecke vorhanden war.
Dann änderte sich das ziemlich schnell und die letzten 20 Jahre
waren da eher sehr mau, wobei auch das von Region zu Region
jedes Jahr unterschiedlich ist.
Wenn jetzt wieder härtere Winter kommen, ist das also noch
kein Grund sofort nach Südafrika umzuziehen. Es ist nur etwas
ungewohnt, vor allem für diejenigen, die richtige Winter von
vor 20 oder 25 Jahren garnicht kennen.
Hier in meiner Region wurde auch noch vorausgesagt das in
den nächsten Jahren große Dürreperioden kommen, weshalb
man sich Gedanken macht was man da tun kann und welche
Hilfen es gibt, z.B. für die Bauern. Für den kleinen Bauern
kann das schon der Ruin bedeuten wenn es zu solchen Dürre-
perioden kommt.
Gleichzeitig zu den Dürreperioden kommt es zur Hochwasser-
und Überflutungsgefahr. Wenn es dann mal heftig regnet, schneit
usw., kann das Wasser nicht mehr natürlich schnell in den
vertrockneten Boden versickern, weshalb es zu flächenmässig
sehr großen Überschwemmungen kommen kann, wie man das
vor ein paar Jahren im Raum Sachsen/Thüringen/Bayern schon
sehen konnte.
Dazu kommen auch Eingriffe des Menschen in die Natur.
Flußbegradigungen wurden vorgenommen und natürliche
Überschwemmungsgebiete, die es schon seit tausenden
Jahren als Puffer in der Natur gibt, wurden vom Menschen
bebaut. Wenn dieser Puffer der Natur heute von dieser
genutzt wird, wird natürlich bebautes Menschenland über-
schwemmt.
An der Oder entlang hat man das ganz gut erkannt und will
der Natur nun wieder ihre natürlichen Puffer zurückgeben.
Das heißt auch das riesige Flächen freibleiben müßen und
der Mensch nicht jeden Quadratmeter der Erde zubauen kann.
Wenn bis 2075 schon über 9 Milliarden Menschen auf der
Erde vorausgesagt werden, wird es dann doch etwas enger
für uns, wenn man gleichzeitig der Natur wieder mehr Freiraum
geben möchte.
Zusammenfassend kann man also kurz festhalten:
Natürliche größere, auch regionale, Klimaschwankungen sind
normal und gab es schon immer. Wenn sich das Wetter
ändert, kann man das nicht immer gleich auf den Menschen
schieben. Wir müßen einfach damit leben, so wie es schon
seit Jahrtausenden ist.
Gleichzeitig muß man im Widerspruch dazu sagen, da es
Eingriffe in die Natur und Umweltbelastungen des Menschen
gibt, was ganz sicher bestimmte Folgen hat und haben wird.
Der Mensch hat die Natur als Ganzes noch nicht komplett
begriffen, aber es gibt zumindest Anzeichen dafür, das er
bestimmte Verhalten der Natur langsam besser versteht
und sich damit anfreundet.
Wenn wir europaweit ein maximales Tempolimit von 130km/h
einführen, könnten wir z.B. gleichzeitig auf neue Techniken
für Automobile umsteigen. Für diese Maximalgeschwindigkeit
braucht man keinen 250-PS-Benziner in 2 Tonnen schweren
PKWs mehr. Da tut es auch fast schon ein Elektromobil oder
andere sehr sparsame Antriebsaggregate (3-Liter-Auto).
In den Labors stehen schon neue Sachen bereit, aber bestimmte
Interessen der Industrie (Stichwort Ölmilliardäre) sind erstmal
wichtiger als die Umwelt. Der Mensch ist auch ein Gewohnheitstier.
Wenn man jetzt beispielsweise Gesetze beschliesst, die ganz
radikal vorschreiben das überall max. 130km/h ist und die
Industrie innerhalb von 15 oder 20 Jahren komplett auf andere
Antriebstechnologien umsteigen muß, würde ein lauter Aufschrei
vieler Menschen stattfinden, der das wieder verhindert.
Der Mensch will sich nicht flexibel und schnell an etwas komplett
Neues anpassen, sondern Gewohntes behalten. Er wird es
lernen müßen, ob er will oder nicht.
Vielleicht werden wir hier in 30 Jahren alle nur noch mit
Schneemobilen fahren, Sommer wie Winter. Wer weiß...
