nochmal Softwarepatente

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DE
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Beitrag von DE »

Dann gehört M$ eben die Welt , was solls ?
Anscheinend denke viele Amerikaner leider so (siehe Links oben) !
Wieso denken die , dass Europäer unwichtig sind ? Wenn alle in Europa keine amerikanischen Produkte mehr kaufen würden , wären die doch aufgeschmissen ! Ich hab mal im Fernsehen gesehen , dass bei Flughäfen immer mehr auf Linux umgestiegen wird .
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orange-blue
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Beitrag von orange-blue »

DE hat geschrieben:Dann gehört M$ eben die Welt , was solls ?
Nix da! das verhindern wir!
DE hat geschrieben: Wenn alle in Europa keine amerikanischen Produkte mehr kaufen würden , wären die doch aufgeschmissen ! Ich hab mal im Fernsehen gesehen , dass bei Flughäfen immer mehr auf Linux umgestiegen wird .
Nur lasst sich die EU zu sehr von der USA beeinflussen!
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Danilo
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Beitrag von Danilo »

freedimension hat geschrieben:d.h. du müsstest dir die Informationen besorgen und umfangreiche
Patentrecherchen anstellen ...

... und wärst dann immer noch nicht davor sicher nicht doch
ein Patent zu verletzen denn selbst der beste Patentanwalt
kann was übersehen haben.

Das heißt dann aber auch, dass entweder ein Teil der für
die Entwicklungsarbeit aufgebrachten Ressourcen zukünftig
für Patentrecherchen verwendet wird (->minderwertigere
Software) oder aber die Software später teurer verkauft
werden muss.
Nach der Patentrecherche kannst Du dann entscheiden ob
Du es verwendest und Lizenzgebühren zahlst, oder ob Du
den betroffenen Codeabschnitt mit einem anderen Algo
neu schreibst.

Auch wenn Du Dir selbst einen Algo/Code ausdenkst und
umsetzt, kann es sein, daß da schon vorher jemand drauf
gekommen ist und es patentiert hat.

Als ich letzte Woche im Buch "The Compiler Design Handbook"
das Kapitel über Register Allocation laß, traf mich gleich zu Anfang
fast der Schlag.
In den USA gibt es bereits mindestens 22 Patente nur zum
Thema Register Allocation - und das ist nur 1 kleines Thema
beim Compilerbau und Optimierungen.

Mit dem ganzen Patent-Zeug wird das entwickeln von Software
um einiges komplizierter und schwieriger. Man muß nachforschen
(lassen) ob man evtl. Patente verletzt und kann nicht mehr frei coden.
Allein das Nachforschen verursacht immense Kosten, da man
dafür einen Spezialisten braucht. Man kann ja nicht selbst tausende
Patente durchschauen, ob man damit vielleicht etwas zu tun hat.
Danach kommen dann meist Kosten für die Lizenzen, oder
man muß sich einen anderen Algo ausdenken - der noch nicht
patentiert wurde. Das eigene Zeugs muß man sich ja dann selbst
patentieren, so daß es kein Anderer tut, und man dann dafür
später Gebühren zahlen soll.
Irgendwann sind dann vielleicht so viele Sachen patentiert, das
man selbst auf keine neue Methode mehr kommt - und dann
kann man nur auf ein vorhandenes Patent zugreifen.

Alles in allem eine ziemlich heikle Angelegenheit, und schon
heute muß man solche Sachen beachten (durch die USA-Patente)!
In Zukunft wird es noch schlimmer werden... und dann kann
man als Hobby-Coder vielleicht nur noch für sich selbst coden -
eine Veröffentlichung kann da schon ziemlich riskant sein. :cry:
cya,
...Danilo
"Ein Genie besteht zu 10% aus Inspiration und zu 90% aus Transpiration" - Max Planck
orange-blue
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Beitrag von orange-blue »

das kranke daran ist das es ja nicht undendlichviele Algorithmen gibt, daher muss man irgendwann zahlen!
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Froggerprogger
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Beitrag von Froggerprogger »

@orange-blue:
ähem :oops: , es gibt überabzählbar unendlich viele verschiedene Sprachen, und immerhin abzählbar unendlich viele Algorithmen. [Das ultimative Patent wäre ein Patent auf eine Turing-Maschine. Wer das durchboxt, darf für schlichtweg jedes Verfahren, was irgendwie kombinatorisch erzeugbar (berechenbar) ist, Lizenzgebühren kassieren.]

Aber es gibt sicherlich für jedes Problem in einer gewissen Umgebung nur ganz wenige (wenn nicht sogar nur eine) optimale Lösung, welche nur patentiert zu werden braucht, um andere davon auszusperren, was dazu führte, dass irgendwann für das Lösen jedes halbwegs anspruchsvollen Problems bezahlt werden müsste.

@all:
Aber was anderes:
Wie wäre es, wenn das PureBoard von einem (zumindest kleinen) Bildlink nach www.nosoftwarepatents.com geziert würde ? (Gibt's hier: http://www.nosoftwarepatents.com/de/m/help/link.html)
Oder der Link oben rechts mit aufgenommen werden würde ?
Ich persönlich fände das sehr gut, schließlich spiegelt das sicherlich die Meinung von >95% der hier Anwesenden wieder, und die Seite verbirgt sehr viel an Informationen und Engagement, und ist wohl erstmal leichter zugänglich als die vom http://www.ffii.org/
!UD2
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Beitrag von freedimension »

orange-blue hat geschrieben:das kranke daran ist das es ja nicht undendlichviele Algorithmen gibt, daher muss man irgendwann zahlen!
Würde ich so nicht unterschreiben.

Die Softwarepatent-Befürworter führen ja immer an, dass diese ein Innovationsmotor seien, da Firmen dann dazu gezwungen wären neues zu entwickeln, aber

- viele Algorithmen bauen auf anderen Algorithmen auf
- kleine Mittelständler werden von großen Firmen eingeschüchtert und geben die Entwicklung auf
- große Firmen ruhen sich auf ihren Patenten aus und stellen die Entwicklung ein oder verkürzen den Etat
- größere Patentabteilungen -> kleinere Entwicklungsabteilungen -> minderwertigere Software
- teurere Software -> weniger Entwickler
- durch Lizenztausch halten sich die großen aus den Patentstreitigkeiten immer schön raus

M$ z.B. zeigte neulich erst sein wahres Gesicht als sie der chinesischen Regierung den Rat gab wegen der unsicheren Patentlage sich doch lieber für Windows statt Linux entscheiden solle, ein Glück dass die Chinesen sowas nicht stört :)

Was für Blüten das Patentwesen in den VSA so treibt zeigen einige Patente von Adobe oder Amazon. Da wird die freischwebende Werkzeugpalette verbarri... äh patentiert oder die Möglichkeit im Internet Dinge mit einem Klick zu bestellen oder diese Geschichte mit dem "Kunden die XYZ gekauft haben haben auch ZYX gekauft". Da ist mein Bäcker um die Ecke noch nie drauf gekommen zu sagen "Ja, der Herr Müller der mag das Brot welches sie da gekauft haben auch. Der schwärmt auch sehr von diesen herrlichen Schnitten hier, wollen's mal probieren?"

Zugegeben: Softwarepatente fördern den Wettbewerb, aber nur den der Patentabteilungen. Wer in kürzester Zeit die meisten naheliegendsten Patente gesammelt hat gewinnt. Dieses Jahr dürfte der Preis z.B. mit über 5000 Patenten an Siemens gehen (Die Patentabteilung nimmt wahrscheinlich ein ganzes Bürohochhaus ein ;-)). Möchte mal wissen was da für Dinge erfunden wurden die wir dann nächstes oder übernächstes Jahr kaufen müs^h^h^hdürfen - müssen ja schon die Wahnsinnsprodukte sein.
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Beitrag von orange-blue »

dann zählts mir mal ein 500 Algorithmen auf um Primzahlen rauszufinden.
Außerdem ist nicht jeder Algorithmus gleich effektiv, oder schnell.
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Beitrag von freedimension »

orange-blue hat geschrieben:dann zählts mir mal ein 500 Algorithmen auf um Primzahlen rauszufinden.
Außerdem ist nicht jeder Algorithmus gleich effektiv, oder schnell.
Unendlich viele Algorithmen für eine Zielgebung <=> unendlich viele Algorithmen allgemein
Da war wohl ein Fehler in deiner Formulierung weiter oben den ich nicht erkannt habe ;-) Sei's drum, wir sind ja wohl beide im selben Boot und sollten uns jetzt nicht um die Richtung streiten in der wir rudern.
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Beitrag von orange-blue »

sorry, ich habe natürlich gemeint für ein ziel :D .
Und wollt mich auch nicht streiten sondern wollt nur ein beispiel geben(hat vielleicht a bissl wütend geklungen)
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Beitrag von freedimension »

orange-blue hat geschrieben:hat vielleicht a bissl wütend geklungen
Hat mich persönlich jetzt gar nicht gestört, ich hatte nur Zweifel am Wahrheitsgehalt der Aussage.
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