Arbeitslosigkeit in Deutschland

Hier kann alles mögliche diskutiert werden. Themen zu Purebasic sind hier erwünscht.
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Froggerprogger
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Beitrag von Froggerprogger »

@125
Eins muss ich jetzt aber doch noch loswerden:
Ich habe erst hier im Thread erfahren, wie alt du bist. In 'solch jungen Jahren' haben sicherlich viele hier 'die Dinge' anders und oft klarer & einfacher gesehen, (sofern sie überhaupt schonmal solche Gedanken gemacht hatten). Man muss schließlich irgendwo mit seiner Meinung anfangen! Wenn man dann weiter nach den Gründen sucht gelangt man immer wieder mal auf Bereiche, die teilweise die alten klaren Einstellungen (leider) wieder über den Haufen werfen, während sich andere festigen. Man sollte nur stets offen bleiben für Einsichten, die sich aus dem Bisherigen ergeben.

Was ich sagen wollte in einem Satz (naja, fast...):
Du bist hier sicherlich bisher relativ stark vor die Wand geredet worden, aber nimm das bitte nicht persönlich! Eine eigene Meinung braucht Zeit zum Reifen und hört irgendwie nie auf damit, solange man sich mit allgemeinen Themen beschäftigt. Keep on rock'n roll.
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Danilo
-= Anfänger =-
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Beitrag von Danilo »

Generell ist es doch der Traum der Menschheit schlechthin
das die Roboter die Arbeit übernehmen und der Mensch für
andere Ding Zeit hat, z.B. um sich geistig weiterzuentwickeln.

Wenn Roboter die Arbeit übernehmen, dann muß der Mensch
nicht mehr zwingend arbeiten gehen nur um zu überleben.

Von daher ist die Arbeitslosigkeit eine logische Folge der
Entwicklung und sogar wünschenswert.

Momentane Systeme sind aber nicht dafür ausgelegt und sind
zu veraltet um sich an diese Situation anzupassen.


In unserem System wird ein Mensch durch einen Roboter ersetzt,
bekommt dann aber nicht das was der Roboter für ihn erarbeitet
als Lohn. Stattdessen kassiert der Unternehmer dieses Geld
ein und der Staat soll für den Arbeitslosen aufkommen.

Es muß also ein System her wo das Geld, was die Maschinen
erarbeiten, in einen Topf kommt, und damit die Menschen
bezahlt werden, die durch die Maschine ersetzt wurden.

Wie gesagt: Generell ist es ja eine wünschenswerte Entwicklung
das die Maschinen den Menschen die Arbeit abnehmen.

Wir sind momentan halt in einer Übergangszeit und die wenigsten
Menschen haben das bisher begriffen. Wer es begriffen hat, der
weiß auch das man diese Dinge ganz anders als herkömmlich
angehen muß.
Da hilft es nichts millionen arbeitslose Menschen runterzumachen
oder sie mit 300,-Euro abzuspeisen, während ein paar wenige
Unternehmer die Gewinne der Roboter kassieren.

Es geht ja sogar soweit das die restliche arbeitende Bevölkerung
noch mehr arbeiten soll, anstatt die restliche Arbeit auf alle Menschen
gerecht aufzuteilen.

Wenn Maschinen immer mehr Teile unserer Arbeit übernehmen,
dann müßte man das Geld was die Maschinen erarbeiten erstmal
in einen großen Topf schmeissen.
Die restliche Arbeit wird dann unter allen Menschen aufgeteilt,
zum Beispiel durch eine 3- oder 4-Tage-Woche - und dann wird
zusätzlich das von den Maschinen erarbeitete Geld unter allen
aufgeteilt.

In dem jetzigen System ist das aber garnich möglich, und für
eine Änderung des Systems müssen erstmal alle Menschen
begreifen um was es geht. Die Menschen müssen verstehen
das ein neues Zeitalter angebrochen ist und es wünschenswert
ist das Maschinen die Arbeit der Menschen immer mehr übernehmen.

Und dann, wenn die Menschen das verstanden haben, muß man
sich gemeinsam hinsetzen und Lösungen finden, was einfach heißt
das für ein neues Zeitalter auch ein neues System her muß.
Das bringt aber noch viele Veränderungen mehr mit, denn dann
kann es auch nicht mehr die oberen 10.000 geben die alles
einstecken und die Welt regieren.

Das Thema ist so komplex das man es hier in diesem Thread
sicherlich nicht lösen wird.
Ich möchte hiermit nur sagen das ihr das Problem mal etwas
anders betrachten solltet als bisher, denn das Problem hat viel
größere Ausmaße als viele Menschen bisher meinen.
cya,
...Danilo
"Ein Genie besteht zu 10% aus Inspiration und zu 90% aus Transpiration" - Max Planck
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Froggerprogger
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Beitrag von Froggerprogger »

@Danilo 100 % :allright:
[edit]Um das nochmal zu würdigen: Ich finde, Du hast da genau die richtigen Worte gefunden, um diesen Themenkomplex optimal auf wenige Zeilen zu komprimieren, und dabei noch den 'Flow' behalten! [/edit]

Schon wieder mehr Arbeitslose... ? Ja wunderbar! Dem Ziel wieder einen Schritt näher!
Zuletzt geändert von Froggerprogger am 13.03.2005 17:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Kaeru Gaman
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Beitrag von Kaeru Gaman »

@Danilo yo!

die menschheit ist in einem umbruch, ist am erwachsen werden...

...und jeder, der erwachsen wird, muss erstmal durchs "Pickelalter"

das mit dem asteroidengürtel war auch nur als denkanstoß gemeint.

im moment sieht es wohl eher danach aus, als ob alles immer 'schlimmer' wird,
bis schliesslich doch die Massen sich erheben...

Marx nannte das 'Weltrevolution', und Bezeichnete es
als Bedingung für die Entstehung von (richtigem) Kommunismus.

----------------------------------------------------------------------------------
Froggerprogger hat geschrieben:Eine eigene Meinung braucht Zeit zum Reifen und hört irgendwie nie auf damit, solange man sich mit allgemeinen Themen beschäftigt. Keep on rock'n roll.
stimmt.

@125

ich wollte dir auch keinesfalls dein recht auf eine eigene meinung absprechen...
Der Narr denkt er sei ein weiser Mann.
Der Weise weiß, dass er ein Narr ist.
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ralle
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Registriert: 29.11.2004 17:50
Wohnort: Berlin

Beitrag von ralle »

Ich geb zu, ich hab nich alle vorherigen Posts gelesen, denke aber zu der Thematik auch was sagen zu können... Ich habe gerade letzten Freitag die Kündigung in meinem Briefkasten gefunden. Da ich noch genau 3 Wochen in der Probezeit gewesen wäre ist dies ohne Angabe von Gründen geschehen. Von meiner Seite aus war alles in Ordnung. Warum sich der Arbeitgeber von mir getrennt hat ist mir nicht begreiflich, spielt aber auch keine Rolle. Ich spreche hier also aus der Perspektive eines "Betroffenden" (doofes Wort, aber irgendwie zutreffend). Nun möchte ich all den BZ-Lesern und notorischen Nörglern mal was mitteilen:

1) Von Meckern allein wird nichts besser!
2) Berufliche Umorientierung sehe ich persönlich als Chance in meinem Leben neue Einflüsse greifen zu lassen und mit der gesammelten Erfahrung ein Stück reifer zu werden.
3) Es geht uns verdammt nochmal gut in diesem Land (ich habe als Arbeitsloser jetzt nicht gerade Angst zu verhungern oder obdachlos zu werden)!
4) Wenn Deutschland nicht ein Land voll mit Meckerziegen und Jammerlappen wäre würden wir Punkt 3 auch zu schätzen wissen...

Bevor ich in einer nicht enden wollenden Auflistung meiner Ansichten über all den ach so schlimmen Wohlstand in diesem Land (wie immer der auch verteilt sein mag) meine Frau vernachlässige höre ich an dieser Stelle lieber auf. Meine Energie spar ich mir lieber für die Arbeitssuche und all die nötigen Behördengänge (die zwar Zeit und Nerven kosten, jedoch das Überleben mehr als sichern...).

greetz ralle :)
QuickBasic
Beiträge: 75
Registriert: 11.09.2004 12:54

Beitrag von QuickBasic »

Ich glaub, ich muss mal penetranter werden:
*ABER HALLOOOOOOOO!!!!! HÖRE SE'MIR BIDDÄ
ZUHUUUU!!!!*
@free:
Verd***t!!! Es geht doch nicht darum, daß wir NICHT auf dem
Weg zu "1984" wären, (wobei das NICHT die erste Anti-Utopie
ist (Metropolis...)) nein, es geht darum, daß die Leute zu wenig
penetrant sind und nur wellenartig aufschreien, anstatt dauernd be-
harrlich der momentanen Entwicklung gegenzuarbeiten!
Aber nein, lieber ab und zu Signaturen mit "Schöne neue Welt"
unterschreiben - und das war's dann!
Nicht falsch verstehen, gegen "sachdienliche Hinweise" hab ich gar nix,
im Gegenteil, Freie Energie und Brennstoffzellen für alle, endlich wieder
MachMalWas-Fernsehen zum Anregungen holen, geistige Erfrischung in
der Stadt, ohne Mief von irgendwelchen Autos...
...hach, wär das schön!
Nur, gibts eben noch leider nicht, da muß man dann eben was dafür tun
oder - man lernt, mit der Situation umzugehen, ärgert sich heimlich über
die Borniertheit der Leute und macht eine Fabrik für Bleihelme mit Alumin-
iumauskleidung auf, wird steinreich damit und bekämpft dann die Ideale,
für die man vorher gekämpft hat. Geld verdirbt halt doch den Charakter!
Danilo hat wie immer recht, aber er sollte sich überlegen, ob es überhaupt
lebenswert ist, eine Zeit in der den Menschen alle Arbeiten abgenommen
werden, da wird man ja rahmdösig von!
Und überhaupt: Maschinen haben auch Rechte!
Man muss mit ihnen sprechen und sie regelmäßig putzen, polieren, fetten
und streicheln, sonst werden sie unglücklich, oder agressiv, besonders,
wenn es alte Maschinen sind! (Siehe auch: Plattenspielerweltherrschaft :wink: )

Die Arbeitslosen sind nicht das Problem, das Problem ist die Gesellschaft,
die Arbeitslose schlecht behandelt. Außerdem muß man trennen:
-Arbeitslose
-Arbeitsunwillige (penetrant)
Bei Arbeitslosen, die sich bemühen, eine Arbeit zu finden, halte ich
Kürzungen generell für Schwachsinn, andererseits bin ich Zwangsmaß-
nahmen gegenüber - nachgewiesen - penetrant Arbeitsunwilligen nicht
so ganz ganz abgeneigt, obwohl, vielleicht ist das ja nur ein Ausdruck
dafür, wie scheiße die unsere Gesellschaft eigentlich finden und wollen
mit ihrer Arbeitsunwilligkeit darauf aufmerksam machen!?

Das Thema ist, wie D es ja gesagt hat, zu komplex um in einem
Thread wie diesem gelöst zu werden, aber es geht hier ja um Problem-
erkennung und je besser man ein Problem erkennt, desto besser kann
man Lösungsstrategien entwickeln!

[edit]
Ach, ja, und nochwas: Es gibt einen Song "America" aus dem Musical
"Westside Story" (von L. Bernstein), der eher die positiven Seiten
Amerikas beleuchtet und einen Song mit gleichem Titel von einer
Band, der eher die nicht so tollen Seiten (ironisch) beleuchtet...
...das ist alles, was mir im Moment zu Amerika einfällt.
Nicht viel, aber immerhin wieder unnötig rumgespamt...
[/edit] :|
Zuletzt geändert von QuickBasic am 13.03.2005 18:47, insgesamt 1-mal geändert.
Kaeru Gaman
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Registriert: 10.11.2004 03:22

Beitrag von Kaeru Gaman »

QuickBasic hat geschrieben: nein, es geht darum, daß die Leute zu wenig
penetrant sind und nur wellenartig aufschreien, anstatt dauernd be-
harrlich der momentanen Entwicklung gegenzuarbeiten!
...und wenn "die Leute" dazu in der Lage wären, sich effizient zu organisieren,
dann bräuchten wir keine Herrschaftsformen mehr (s.a. Kommunismus)

btw:
"Brave New World" ist keine Anti-Utopie.
Aldous Huxley sah die Dinge etwas anders (s.a. "The Doors of Perception")
dazu auch schöne Grüße von Timothy Leary.
Der Narr denkt er sei ein weiser Mann.
Der Weise weiß, dass er ein Narr ist.
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Froggerprogger
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Beitrag von Froggerprogger »

@ralle
Hurra, ein Realist ! :D
(im Sinne von 'bodenständig in der Gegenwart')

Aber die Alltagsrealität ist dem Wandel der Zeit unterworfen, und die Tendenzen, wie diese Realität in Zukunft aussehen wird, lassen sich sehen und beeinflussen.
Die Normalität in 50 Jahren ist sicher von der heutigen völlig verschieden.

Das Thema hier sind aber wohl eher die Tendenzen/Strömungen und grundliegenden Motoren und keine aktuelle Realpolitik. Ich denke, keiner wird bestreiten, dass das Leben in Deutschland einfacher ist, als z.B. in Somalia. Auch wäre ich lieber in Deutschland arbeitslos, als z.B. in den USA.

Das ändert aber nichts daran, welche Weichen derzeit gestellt werden.
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hardfalcon
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Beitrag von hardfalcon »

@125: Ich bin auch erst 15 (hat das schon jemand gemerkt?), aber eine eigene Meinung (auch und vor allem) über politische Themen bilde ich mir trotzdem (gerne). Und ich diskutiere auch leidenschaftlich gerne mit anderen Leute über Politik. Als kleiner Junge (als ich noch nie was von einem System wie dem Kommunismus was gehört hatte) habe ich mir auch vorgestellt, wie toll es doch wäre, wenn es kein Geld gäbe, sondern man alles umsonst bekäme (Nötigen Verstand der Bürger natürlich vorausgesetzt). Und dann, nachdem ich meinen Eltern von allem erzählt hatte, erzählten sie mir widerum von der UDSSR/Russland, und wie es sich selbst durch den (falschen) Kommunismus runtergewirtschaftet hat. Da war ich plötzlich (wieder) Feuer und Flamme für den Kapitalismus (das Wort kannte ich damals zwar noch nicht, aber ich war wieder begeistert von "unserem" Staatssystem). Heute weiss ich, dass zum einen meine Eltern den Kommunismus nie richtig begriffen haben, und betrachte ein Mitelding zwischen Kapitalismus und Kommunismus als Ideal... Man kriegt zwar Geld, aber nach Arbeitsleistung, nicht nach Qualifizierung/Dienstgrad. Und für Produkte werden Mindestpreise festgelegt, um "Outsourcing" vorzubeugen. Und wenn ein bEtrieb meint, aus dem Ausland die Dinge billiger importieren zu müssen, wird der Preis auf den Mindestpreis angehoben, und die Differenz geht an den Staat. Das Problem ist, das sowas erst richtig funktioniert, wenn "die ganze Welt ein globaler Staat" ist. Dann würden sich Reichtumsunterschiede ausgleichen, weil ärmere Menschen, die billiger arbeiten, schneller einen Job kriegen, während reichere arbeitslos werden, und dann wieder ärmer werden. Dieser Prozess würde so lange hin und her schaukeln, bis ein Gleichgewicht bestehen würde.

//EDIT: Achja: Robots wären Arbeitskräfte, über die einzig und allein der Staat verfügt, und die Gewinne, die mit Robots erziehlt würden, würden unter den (arbeitlosen) Menschen gerecht aufgeteilt. Irgendwann müsste dann niemand mehr arbeiten. Bloss einen Anreiz für die Bildung müsste ich mir noch Einfallen lassen... Eventuell Geld...
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den dicken fetten schwarzen Zensurbalken vor deinem Auge bemerkst du nicht?“
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bluejoke
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Beitrag von bluejoke »

Naja, du vergisst irgendwie, dass Machtkonzentration bis jetzt nie gute Effekte hatten. Der Staat hat wie dus dir wünscht irgendwann die totale Macht, er hat ja die bedingungslos ergebenen Roboter, und glaubst du, die amtierenden Würdenträger (oder was auch immer) würden nach iherer Amtsperiode die Macht gerne wieder zurückgeben? Wenn sie nicht wollen, kanns ihnen doch niemand mehr nehmen.
Ich bin Ausländer - fast überall
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